Teufelsinseln nannten die Spanier Bermuda - wegen der Riffe, derer man erst gewahr wird, wenn es zu spät ist und die sie schließlich davon abhielten, an Land zu gehen. Und so waren die ersten Siedler die Briten. Bermuda ist bis heute ein Britisches Überseegebeit des Vereinigten Königreiches, Staatsoberhaupt ist die Queen.

Foto: Mirjam Harmtodt

Liebstes Fortbewegungsmittel ist und bleibt das Boot. Obwohl in den letzten Jahren die Zahl an Kraftfahrzeugen so sehr zugenommen hat, dass Bermuda einem Verkehrskollaps entgegen geht. 25.000 Fahrzeuge auf einer Insel mit 53,3 qkm und 65.000 Einwohnern sind kaum noch zu bewältigen. Dazu kommen Trucks, die Waren von Hafen und Airport zu den Verbrauchern bringen. Bermuda ist kein Selbstversorger, alles wird importiert.

Foto: Mirjam Harmtodt

Die Bermudians sind stressresistent und weder Straßenlärm noch Touristenströme bringen sie aus der Ruhe. Es muss immer Zeit sein für einen kurzen Schwatz auf der Straße, der mit einem "Hello - how are you today? Isn`t it a lovely day today?" beginnt. Ein Blick in die Zeitung, mit allen Neuigkeiten der Insel, die manchen detailierter sind als ihnen lieb ist (genaue Angaben über Name und Adresse von Temposündern etwa) gehört ebenso dazu.

Foto: Mirjam Harmtodt

Die Royal Naval Dockyards wurden 1810 von den Briten als Reaktion auf die Revolution von 1776 in Amerika errichtet. Eine neue Marinebasis war nötig und Bermuda idealer Standort. 1863 fertig gestellt, dienten die Royal Naval Dockyards militärischen Operationen, beispielsweise im Krieg gegen Amerika 1814. Zudem wurden hier Reparaturen an Kriegsschiffen vorgenommen.

Foto: Wolfgang Weitlaner

Im 1. und 2. Weltkrieg lag hier die Marinebasis im Nordatlantik, im Kalten Krieg wurden die Dockyards von der NATO genutzt und schließlich aufgegeben. Die Renovierungsarbeiten dauern an, aber ein großer Teil der Gebäude ist bereits wieder hergestellt und kann auf dem frei zugänglichen Gelände besichtigt werden. Außerdem befindet sich hier neben vielen Souvenirshops und Restaurants das Bermuda Maritime Museum und eine weitere Besonderheit …

Foto: Mirjam Harmtodt

... die Delphine des Dolphin Quest. Direkt mit dem Meer verbundene Pools beherbergen zum Großteil hier geborene Delphine und bieten die Möglichkeit, mit den Tieren zu schwimmen oder sie aus nächster Nähe zu beobachten. Mit einer Trainerin begeben sich kleine Gruppen in die Pools und erleben die Tricks und Kunststücke der Tiere hautnah.

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Die Kiskadees stammen ursprünglich aus Trinidad und wurden 1957 eingeführt. Einmal eingeschleppt, vermehrten sie sich dank gutem Nahrungsangebot prächtig und sind heute ungeliebte Lärmmacher, die die gesamte Insel okkupiert haben und unter anderem den heimischen Bluebird bedrohen und mit verantwortlich sind für das Aussterben einer endemischen Zikadenart. Hauptgrund dafür war jedoch eine Krankheit der Bermuda-Zeder, ausgelöst durch eingeschleppte Parasiten in den 1940er Jahren, die beinahe den gesamten Zedern-Bestand forderte.

Foto: Mirjam Harmtodt

Gespensterkrabben verstecken sich tagsüber in den schattigen Felsspalten am Strand und entgehen so den für sie tödlichen Sonnenstrahlen. Eine Krabbenart, die es nur hier gibt, ist die Bermuda Riesen Landkrabbe, die allerdings so selten geworden ist, dass sie kaum gesichtet wird.

Foto: Mirjam Harmtodt

Im Bermuda Aquarium, Museum & Zoo kann man in aller Ruhe jene faszinierenden Tiere und Pflanzen beobachten, denen man auch bei einem Schnorchelausflug begegnet. Fantasea etwa bietet Touren mit dem Glassbottomboat oder mit dem Katamaran und bringt Schnorchler zu versunkenen Schiffswracks, in ruhige Buchten zum Muscheltauchen oder zum Whale Watching.

Foto: Mirjam Harmtodt

Bei einem Schnorchelausflug begegnet man sowohl Rochen, Schildkröten oder jagenden Fischschwärmen als auch einer wundervollen und erstaunlich intakten Korallenlandschaft, Schnecken, Muscheln, Papageienfischen, Pilotfischen, Anemonen oder hin und wieder auch einem Barracuda.

Foto: Mirjam Harmtodt

In St. George`s steht die älteste anglikanische Kirche der westlichen Hemisphäre - St. Peter`s Church. Aber auch sonst hat diese Stadt eine Vielzahl an historischen Gebäuden zu bieten und ein Spaziergang durch die Straßen gleicht einer Reise in die Vergangenheit, zurück zu den Anfängen Bermudas.

Foto: Mirjam Harmtodt

Immer wieder trifft man auf die typischen Häuser mit pastellfarbenen oder weißen Fassaden und weißen Dächern. Die Dächer sind nicht nur hübsch sondern auch zweckmäßig. Wie die Mauern sind auch sie aus "Limestone" - Sandstein - und dienen der Gewinnung von Trinkwasser, indem Regenwasser aufgefangen, gefiltert und in Tanks unterm Haus geleitet wird. In Bermuda gibt es keine Süsswasserquelle und Regenwasser ist die einzige Möglichkeit an Trinkwasser zu gelangen, abgesehen von importiertem Wasser in Flaschen.

Foto: Mirjam Harmtodt

Fassaden in Pastell oder Weiß, Fensterläden in einer Kontrast-
farbe. Dazu gepflegte Gärten mit Pflanzen, die wir nur aus Palmenhäusern oder Blumentöpfen kennen. Bermuda zeigt auf Schritt und Tritt pittoreske Plätze, die zum Verweilen und Bewundern einladen. Dazu gesellt sich ein angenehmes Klima mit rund 30 Grad Lufttemperatur und an die 80 % Luftfeuchtigkeit. Begleitet von der Freundlichkeit und Herzlichkeit der Bermudianer garantiert diese Mischung einen Urlaub mit Wohlfühlgarantie - vorausgesetzt man urlaubt von April bis August, also ausserhalb der Hurricane-Saison.

Foto: Mirjam Harmtodt/Wolfgang Weitlaner

Hamilton - die Hauptstadt der Insel. Neben einigen Supermärkten findet man hier vor allem auf Touristen zugeschnittene Souvenirläden sowie Schmuck- und Modegeschäfte. Jede Woche gehen zwei riesige Kreuzfahrtschiffe in Hamilton vor Anker, die tausende Amerikaner auf die Insel bringen. Das kurbelt das Geschäft an - auch wenn die Kreuzfahrer lieber an Bord speisen. Auf den Schiffen gibt es Vollpension und Restaurants in Hamilton sind teuer, servieren aber ausgesprochen köstliche Speisen.

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Die Bermuda-Shorts sind ein lebendiges Klischee und Teil der bermudianischen Polizeiunifom. An einer Kreuzung in Hamilton versehen Verkehrspolizisten mehr zur touristischen Unterhaltung als aus Notwendigkeit ihren Dienst. Johnny Barnes (rechts) ist schon zu Lebzeiten eine Legende. Täglich steht er von 5 Uhr morgens bis 10 Uhr vormittags im Zentrum "seines" Kreisverkehrs, wirft Kusshändchen und ruft "I love you". Es wurde ihm ein Denkmal errichtet, aber solange er noch im Original seinen "Dienst" tut, sollte man ihm persönlich einen Besuch abstatten.

Foto: Mirjam Harmtodt

Der Tag der Arbeit - Labour Day - findet in Bermuda und in den USA am ersten Montag im September statt und wird groß gefeiert mit einem Wettrennen, Straßenumzügen, Musik und Reden von allen wichtigen Politikern der Insel. In farbenfrohen Kostümen wird die Parade abgehalten.

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Und auch einige Zuschauer werfen sich in Schale für den feierlichen Anlass. Der Umzug geht durch Hamilton und endet auf einer Wiese, wo man sich erst einmal mit Huhn, Fisch, Reis und French Fries mit viel Ketchup, Mayonnaise und anderen Soßen stärkt, ehe die Reden von Regierung und Opposition mehr oder minder aufmerksam verfolgt werden.

Foto: Wolfgang Weitlaner

Hauptattraktion sind aber die paradiesischen Strände. Schneeweiß oder zart rosa und fein wie Pulver ist der Sand in den ruhigen Buchten.

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Kilometerlange, einsame Sandstrände - in Bermuda gibt es sie noch!

Foto: Mirjam Harmtodt

Am Strand entlang spazieren oder ein Ritt durch den feinen Sand. Immer hat man die Möglichkeit, ins glasklare, 29 Grad warme Wasser zu gehen. Strände und Meer sind sauber und bis auf wenige Ausnahmen kann man sich fast überall zurückziehen und die Schönheit Bermudas allein genießen.

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Die Buchten - im Bild Jobson Cove - bieten ideale Möglichkeiten zum sicheren Baden, aber auch zum Schnorcheln und zum Schwimmen im Meer. Jeder findet seinen Traumstrand.

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Eingebettet sind die Strände in die zauberhafte Landschaft Bermudas, die in sattem Grün leuchtet.

Foto: Mirjam Harmtodt

Wer kann sich bei diesem Ausblick noch auf das Spiel konzentrieren? Der Port Royal Golf Course ist einer der besten öffentlichen Golfclubs der Welt und die Aussicht ist überwältigend. Insgesamt gibt es 9 Golfplätze auf Bermuda. Infos unter Bermuda Golf .

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Wenn Luxus, dann richtig. Wie etwa im Fairmont Princess Hotel in Hamilton. Das Fairmont Gold ist ein Hotel im Hotel und bietet höchsten Komfort und jede Art von Luxus. Die Fairmont Gold Lounge ist ein exklusiver Saal, der seit der Eröffnung des Hotels 1885 beinahe unverändert Stil und Eleganz ausstrahlt.

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Ein weiteres Luxushotel ist Cambridge Beaches. Auf einer Halbinsel am nördlichsten Punkt von Somerset Island stehen Gästen fünf Privatstrände zur Verfügung. Gäste sind für die Zeit ihres Aufenthalts automatisch Mitglieder in sämtlichen Golfclubs auf Bermuda.

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Privatjachten gehören ebenfalls zum Spielzeug der Superreichen und viele liegen in Bermuda vor Anker. Bermuda bietet Stars wie Michael Douglas die nötige Diskretion, damit sie ein "normales" Leben führen können und beispielsweise ihre Kinder "normale" Schulen besuchen können.

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Für Normalverbraucher tut es dann auch das Kreuzschiff, wie hier die Norwegian Majesty. Relativ günstig kommt man damit von den USA nach Bermuda, muss sich in der Regel weder um Verpflegung noch um die Unterhaltung kümmern und hat eine Woche Zeit zur Erholung. Das größte Schiff, das momentan zwischen New York und Bermuda kreuzt, ist die Explorer of the Seas, auf der über 3100 Gäste Platz finden.

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Letztendlich wollen alle aber nur eines - traumhafte Strände, Sonne und Meer. In Bermuda findet man die Luxusversion dieser Dreierkombination …

Foto: Mirjam Harmtodt

… und einen atemberaubenden Sonnenaufgang.

Fotos und Text:
Mirjam Harmtodt und
Wolfgang Weitlaner

Foto: Mirjam Harmtodt