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Karl Stoss

Foto: APA/Roland Schlager
Wien - Der Aufsichtsrat der Generali Holding Vienna AG hat mit Bedauern der Bitte von Karl Stoss (49) entsprochen, sein Dienstverhältnis mit der Generali vorzeitig zu lösen. Der Vertrag von Stoss wäre bis Ende 2009 gelaufen. Über seine Nachfolge werde der Aufsichtsrat in den nächsten Wochen entscheiden, hieß es am Mittwoch.

Stoss wechselt in den Vorstand der Casinos Austria und Lotterien. Offiziellen Zeitpunkt für die Rochade an der Casino-Spitze gibt es auf wiederholte Anfrage noch keinen, intern ist seit längerem vom Jahr 2007 die Rede. Laut "Kurier" (Donnerstagausgabe) ist der Wechsel bereits nach der Aufsichtsratssitzung der Casinos am 2. Oktober möglich. In "Kurier" und "Wiener Zeitung" streut Casino-Chef Leo Wallner (70) seinem Wunschkandidaten Stoss bereits vorweg Rosen.

Umstrukturierung

Der seit 1. Jänner 2005 amtierende Generali-Chef hat in der österreichischen Versicherungsgruppe ein Umstrukturierungsprogramm begonnen, im Zuge dessen bis 2008 bis zu 390 Stellen abgebaut werden sollen. Dies hatte zu massiven Protesten der Belegschaftsvertretung geführt. Weiters bewirbt sich die Generali in einem Konsortium mit Wüstenrot und dem US-Finanzinvestor Cerberus um die vom ÖGB zum Verkauf gestellte Bawag P.S.K.

Der am 26. November 1956 in Dornbirn (Vorarlberg) geborene Karl Stoss, ein gelernter Betriebswirtschafter, war im Jänner 2005 als Nachfolger des langjährigen Generaldirektors Dietrich Karner an die Spitze des Generali-Konzerns getreten. Schon seit Oktober 2004 hatte er dem Vorstand der Generali Holding Vienna AG angehört. Davor saß er zuletzt drei Jahre im Vorstand der Raiffeisen Zentralbank (RZB), nachdem er vier Jahre lang Vizechef der Österreichischen Postsparkasse AG (P.S.K.) gewesen war. Im Herbst 2004 hatte Stoss in einem Interview mit "Format" erklärt, er habe keine Intentionen, seinen Chef-Posten bei Generali als Zwischenstation zu sehen: "Ich möchte bei der Generali in Pension gehen."

2005 hat der Generali-Vienna-Konzern 2,9 Milliarden Euro eingenommen, davon 1,8 Milliarden Euro in Schaden/Unfall und 1,1 Milliarden Euro in der Lebensversicherung. Diesen Sommer hat sich die im italienischen Generali-Konzern für Mittel- und Osteuropa verantwortliche Österreich-Tochter von der Wiener Börse zurückgezogen. (APA)