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Foto: Reuters/Guang Niu
Wien - Österreicher sind Globalisierungs-Skeptiker. Dies geht aus einer aktuellen Studie von ACNielsen hervor. Generell zeigt die Studie, dass Lateinamerikaner und Asiaten den persönlichen Mehrwert der Globalisierung stärker empfinden als Europäer und Nordamerikaner. Die Studie basiert auf einer weltweiten Meinungsumfrage bei 23.500 Verbrauchern, davon 500 in Österreich.

"Die Menschen in den relativ weniger entwickelten bzw. in den schnell wachsenden Märkten haben durch die beschleunigte globale Integration sehr vom besseren Zugang zu Produkten, Dienstleistungen und Chancen profitiert, was ohne Globalisierung nicht möglich gewesen wäre", interpretiert Martin Prantl, Geschäftsführer ACNielsen Österreich die Umfrageergebnisse.

Fehlende Toleranz

Deutlich mehr als die Hälfte der Online-Verbraucher, auch die österreichischen, stimmten zu, dass durch Globalisierung speziell der Zugriff auf internationale Nachrichten und Unterhaltung sowie die Verfügbarkeit gleicher Waren und Dienstleistungen weltweit ermöglicht wird. Weniger als die Hälfte der Befragten sind der Meinung, dass durch Globalisierung mehr Toleranz für kulturelle Unterschiede herrsche und dadurch mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt entstehen. Die Österreicher äußerten sich dazu deutlich skeptischer: Nur ein Fünftel der Befragten stimmte in diesen Punkten zu.

Auch die negative Seite der Globalisierung, wie das Verschwinden lokaler Kulturen, die Bedrohung der heimischen Wirtschaft durch internationale Einflüsse sowie eine Veränderung der Werte in Richtung eines unpersönlicheren Lebens wurden in der Studie abgefragt. Hier war die Zustimmung zu den Aussagen insgesamt schwächer als bei den positiven Konsequenzen. Zwischen 40-50 Prozent der globalen Verbraucher stimmten auch den negativen Aussagen zu.

Kritische Österreicher

In Österreich wird der Verlust der nationalen Kultur mit 62 Prozent Zustimmung aber deutlich kritischer gesehen als vom Rest der Welt. Lateinamerikaner sehen die Gefahr eines unpersönlicheren Lebens sowie die Abhängigkeit von internationalen Ereignissen weltweit am stärksten (59 Prozent bzw. 56 Prozent).

"Die Österreicher speziell äußerten sich zu den in der Studie abgefragten negativen Aspekten kritischer als der durchschnittliche globale und der EU-Konsument, speziell was den Punkt "Gefahr für die lokale Tradition und Kultur" betrifft", so Prantl. (APA)