Gabor verlegt die Produktion stärker auf die kostengünstigeren Standorte des Konzerns.

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Klagenfurt - Die Schuhfabrik Gabor in Spittal/Drau, die bis Ende des Jahres 170 Mitarbeiter kündigen will, könnte bis 2008 überhaupt geschlossen werden. Das ist laut Landeshauptmann Jörg Haider (B) am Mittwoch bei Gesprächen mit Betriebsleitung und Betriebsrat durchgedrungen. Neue Hoffnung soll jetzt die Gründung eines Industrieparks in der Oberkärntner Bezirksstadt bringen.

Gabor ist das letzte noch produzierende Schuhwerk in Kärnten, nachdem vor eineinhalb Jahren Gallus in Wolfsberg und vor wenigen Wochen ara in Feldkirchen dicht gemacht hatten. Bei Gabor, wo es in den vergangenen Jahren auch schon Personalabbau gegeben hatte, werden derzeit von 510 Mitarbeitern täglich 6.000 Paar Schuhe gefertigt.

Im Hinblick auf den geplanten Industriepark nannte Haider zwei Betriebe, die sich in Spittal ansiedeln wollten. Es handle sich um das Technologieunternehmen IOS, das rund vier 4 Mio. Euro investieren und den Mitarbeiterstand von derzeit 19 auf 80 bis 90 aufstocken wolle. Weiters gebe es einen Anlagenbauer aus Oberitalien, der fünf Mio. Euro investieren und 35 Mitarbeiter in Spittal beschäftigen wolle, erläuterte Haider.

Sprachkurse

Viele der betroffenen 170 Gabor-Mitarbeiter sind ausländischer Herkunft, ihnen soll durch Sprachkurse weitergeholfen werden. "40 bis 45 Arbeitsplätze sind sofort verfügbar", sagte Haider und nannte in diesem Zusammenhang die Firma Hasslacher in Sachsenburg und die Firma Merck in Spittal. LHStv. Martin Strutz präsentierte ein mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) geschnürtes Maßnahmenpaket, welches Fortbildung und Höherqualifizierung vorsieht. Für Firmen, die Gabor-Mitarbeiter aufnehmen, soll es sechs Monate lang vo Land und AMS eine Eingliederungsbeihilfe geben. Auch für Qualifizierungsmaßnahmen würden Betriebe laut Strutz 70 Prozent der Kosten refundiert erhalten.

Am Runden Tisch zur Gabor-Situation nahmen neben Haider und Strutz ihr SPÖ-Regierungskollege Reinhart Rohr, Spittals Bürgermeister Gerhard Köfer sowie Vertreter des Landtages, des AMS und der BH Spittal teil. (APA)