Paris - 42 Prozent der Franzosen wünschen, dass die vor 25 Jahren abgeschaffte Todesstrafe in Frankreich wieder eingeführt werde. 52 Prozent sind dagegen, 6 Prozent äußerten keine Meinung. Diese Daten ergab eine am Samstag veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Sofres.

Bei den Männern steigt der Anteil der Befürworter der Todesstrafe auf 44 Prozent an, bei den Bürgern zwischen 35 und 49 Jahren sowie bei jenen über 65 Jahren auf 48 Prozent. Bei jungen Menschen zwischen 25 und 34 Jahren sinkt der Anteil dagegen auf 32 Prozent herab. Menschen mit Oberschulabschluss befürworten nur zu 21 Prozent die Todesstrafe, Menschen ohne Abschluss dagegen zu 57 Prozent.

Sympathisanten der rechtsextremen Parteien zu 89 Prozent dafür

Bei den Sympathisanten der rechtsextremen Parteien ("Front National"/FN und "Mouvement National Republicain"/MNR) erreicht der Anteil der Befürworter sogar 89 Prozent. FN-Chef Jean-Marie Le Pen hat bereits angekündigt, dass er im Falle eiens Wahlsieges bei der Präsidentenwahl 2007 eine Volksabstimmung in der Frage durchführen würde.

Von den Sympathisanten der konservativen Regierungspartei "Union für eine Volksbewegung" (UMP) des Innenministers Nicolas Sarkozy befürworten laut Umfrage 60 Prozent die Todesstrafem bei den Sozialisten (PS) sind es nur 30 Prozent und bei den Kommunisten (PCF) 29 Prozent.

Auf Initiative des sozialistischen Präsidenten Francois Mitterrand (1981-1995) war die Todesstrafe in Frankreich am 18. September 1981 vom Parlament abgeschafft worden. Für die Abschaffung stimmten 363 Abgeordnete, dagegen 117. In einer Sofres-Umfrage hatten 1981 sich allerdings 62 Prozent der Franzosen für die Beibehaltung der Guillotine ausgesprochen. Für die jüngste Umfrage wurden am, 13. und 14. September 1.000 erwachsene Personen befragt. (APA)