Demnach sollte die Festnetztelefonie wieder unter staatliche Kontrolle geraten. Nach dem Rücktritt des Präsidenten am Wochenende soll nun Krisenmanager Guido Rossi vorerst die Geschicke des Konzerns leiten. Der Grund für den Rücktritt des 59-jährigen Präsidenten war die negative Reaktion auf die geplante Neuordnung des mit 41,3 Mrd. Euro verschuldeten Konzerns. Tronchetti Provera sah eine Dreiteilung der Gruppe in einen Medienkonzern, ein Festnetz - und ein Mobilfunkunternehmen vor.
Die "neue Telecom" sollte sich künftig verstärkt auf das Breitband- und Mediengeschäft konzentrieren. Die erst vor einem Jahr in den Konzern voll integrierte Mobilfunkgesellschaft TIM sollte neuerdings ausgegliedert werden.
Die Anleger reagierten enttäuscht auf den Plan, weil sie drastischere Schritte wie etwa den TIM- Verkauf erwartet hatten. Analysten blieben auch skeptisch, weil es noch wenige Details zum neuen Konzern gab. Die italienische Politik reagierte erbost, da sie befürchtete, dass TIM unter ausländische Kontrolle gerät.