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Cimoli: "Wir werden zwar 2006 keine Gewinne schreiben, doch die finanzielle Lage hat sich gebessert."

Foto: AP/Alessandra Tarantino
Rom - Trotz des zunehmenden Drucks von Seiten der Gewerkschaften, der Regierung und der Finanzmärkte will der Chef der krisengeschüttelten Alitalia, Giancarlo Cimoli, nicht zurücktreten: "Alitalia kann noch gerettet werden. Wir werden zwar 2006 keine Gewinne schreiben, doch die finanzielle Lage hat sich gebessert. Die Verluste der Fluggesellschaft sind von 600 Millionen Euro pro Jahr auf 153 Millionen im Jahr 2005 gesunken", sagte Cimoli im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Donnerstag.

Neue Version des Sanierungsplans

Die schwierige Lage der Alitalia in diesem Jahr sei den hohen Treibstoffpreisen, einer Streikwelle des Alitalia-Personals im Jänner und der starken Konkurrenz der Low Cost-Airlines zuzuschreiben. Um die Airline zu retten, arbeitet Cimoli an einer neuen Version des 2004 verabschiedeten Sanierungsplans, der bisher nicht die erhofften Resultate gezeigt hat. "Die neuen Maßnahmen, die wir den Gewerkschaften vorlegen wollen, sind vernünftig", versicherte der Alitalia-Chef.

Trotz Cimolis umsichtigen Worten wackelt der Sessel des Alitalia-Chefs. Nach Angaben der Turiner Tageszeitung "La Stampa" sucht die Regierung Prodi, die immer noch Mehrheitsaktionärin der Airline ist, bereits nach einem Nachfolger Cimolis. Als aussichtsreichste Kandidaten gelten der Geschäftsführer der Verwaltungsgesellschaft der römischen Flughäfen, Vincenzo Basile, sowie der Chef der privaten italienischen Fluglinie Eurofly, Ernesto Albanese.

Die Gewerkschaft droht unterdessen bereits mit Protestaktionen, sollte Cimoli nicht sofort zurücktreten. Die rund 10.500 Mitarbeiter der Fluggesellschaft hatten bereits am vergangenen Donnerstag 24 Stunden lang die Arbeit niedergelegt. Die Alitalia-Aktien an der Mailänder Börse vermelden seit Tagen schwere Kurseinbrüche. (APA)