Während Giancarlo Cimoli daran festhält, dass die marode Airline noch gerettet werden kann, sucht die Regierung Prodi angeblich bereits nach einem Nachfolger
Redaktion
,
Rom - Trotz des zunehmenden Drucks von Seiten der
Gewerkschaften, der Regierung und der Finanzmärkte will der Chef der
krisengeschüttelten Alitalia, Giancarlo Cimoli, nicht zurücktreten:
"Alitalia kann noch gerettet werden. Wir werden zwar 2006 keine
Gewinne schreiben, doch die finanzielle Lage hat sich gebessert. Die
Verluste der Fluggesellschaft sind von 600 Millionen Euro pro Jahr auf 153
Millionen im Jahr 2005 gesunken", sagte Cimoli im Interview mit der
römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Donnerstag.
Neue Version des Sanierungsplans
Die schwierige Lage der Alitalia in diesem Jahr sei den hohen
Treibstoffpreisen, einer Streikwelle des Alitalia-Personals im Jänner
und der starken Konkurrenz der Low Cost-Airlines zuzuschreiben. Um
die Airline zu retten, arbeitet Cimoli an einer neuen Version des
2004 verabschiedeten Sanierungsplans, der bisher nicht die erhofften
Resultate gezeigt hat. "Die neuen Maßnahmen, die wir den
Gewerkschaften vorlegen wollen, sind vernünftig", versicherte der
Alitalia-Chef.
Trotz Cimolis umsichtigen Worten wackelt der Sessel des
Alitalia-Chefs. Nach Angaben der Turiner Tageszeitung "La Stampa"
sucht die Regierung Prodi, die immer noch Mehrheitsaktionärin der
Airline ist, bereits nach einem Nachfolger Cimolis. Als
aussichtsreichste Kandidaten gelten der Geschäftsführer der
Verwaltungsgesellschaft der römischen Flughäfen, Vincenzo Basile,
sowie der Chef der privaten italienischen Fluglinie Eurofly, Ernesto
Albanese.
Die Gewerkschaft droht unterdessen bereits mit Protestaktionen, sollte
Cimoli nicht sofort zurücktreten. Die rund 10.500 Mitarbeiter der
Fluggesellschaft hatten bereits am vergangenen Donnerstag 24 Stunden
lang die Arbeit niedergelegt. Die Alitalia-Aktien an der Mailänder
Börse vermelden seit Tagen schwere Kurseinbrüche. (APA)
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