Linz - Der oberösterreichische Luftfahrtindustrie-Zulieferer FACC AG (Fischer Advanced Composite Components AG) mit Firmensitz in Ried musste im Geschäftsjahr 2005/06 (per Ende Februar) einen Verlust von 1,3 Mio. Euro nach einem Gewinn von 7,4 Mio. Euro im Jahr davor bilanzieren (nach IFRS). Hauptgrund dafür waren Dollar-Kursabsicherungsmaßnahmen, die sich mit 14,7 Mio. Euro negativ auf das Ergebnis auswirkten, geht aus dem heute, Mittwoch, vorgelegten Jahresabschluss hervor.

Die Umsatzerlöse konnten auf 160,7 Mio Euro gegenüber 123,8 Mio. im Vorjahr verbessert werden. Das Ergebnis aus der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) lag bei 15,4 Mio. Euro, eine Steigerung von 6,6 Mio. Euro oder 75 Prozent. Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten wird mit minus 16,3 (0,0) Mio. Euro angeben. Das Ergebnis vor Steuern rutschte somit auf minus 2,6 (plus 8,0) Mio. Euro. Je Aktie wurde somit ein Verlust von 0,2576 nach einem Gewinn von 1,4876 Euro erwirtschaftet.

Nach HGB bilanzierte hat FACC im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatzerlöse von 155,2 Mio. Euro gegenüber 123,9 Mio. Euro erzielt. Das Betriebsergebnis lag bei minus 1,3 Mio. Euro gegenüber plus 7,7 Mio. Euro. Das EGT betrug minus 2,7 Mio. Euro nach plus 6,9 Mio. Euro. Der Jahresverlust wird in der in der Wiener Zeitung veröffentlichten Bilanz mit 1,0 Mio. Euro ausgewiesen nach einem Gewinn von 4,3 Mio. Euro im Jahr davor.

Kursabsicherung kostete 14,7 Millionen Euro

FACC fakturiert an die Luftfahrtindustrie nahezu ausschließlich in US-Dollar und ist deshalb der Kursänderung zum Euro stark ausgesetzt. Dazu setzte es eine Kursabsicherung mit einem Wechselkurs von 1,15 Dollar für 1 Euro ein. Der sei zwar gegenüber dem Durchschnittskurs von 1,23 wesentlich vorteilhafter gewesen, habe sich aber gegenüber dem vorangegangenen Wirtschaftsjahr um 16 Prozent verschlechtert, heißt es im Bericht des Vorstandes dazu.

Das Abschlussjahr war auch stark von Investitionen geprägt, die sich mit 32,5 Mio. Euro bilanziell ausgewirkt haben. Das Unternehmen hat in diesem Zeitraum sein drittes Werk - in Ort im Innkreis - in Betrieb genommen und die Planung für sein viertes in Reichersberg durchgeführt. 15,4 Mio. Euro sind in immaterielle Wirtschaftsgüter gegangen. Davon würden 2,3 Mio. Euro Schutzrechte und 13,1 Mio. Euro die Aktivierung von Entwicklungsleistungen betreffen.

Die Planung für das kommenden Geschäftsjahr zeigt laut Bericht des Vorstandes eine Umsatzausweitung auf 178,6 Mio. Euro. Das ist eine Steigerung um 11 Prozent, wobei sich das Erstarken des Euro gegenüber dem Dollar negativ auswirke. Das Unternehmen ist für 2006/07 mit einem Kurs von 1,25 Dollar für 1 Euro abgesichert.

Kapitalerhöhung

FACC-Vorstand Walter Stephan hatte kürzlich bekannt gegeben, dass sich die Eigentümer auf eine gemeinsame Kapitalerhöhung um insgesamt 20 Mio. Euro geeinigt hätten. Das frische Kapital ist unter anderem für das Werk in Reichersberg am Inn vorgesehen, wo die Schubumkehrgehäuse für den neuen Passagierjet Boeing 787 Dreamliner ab Juli 2007 gefertigt werden sollen. Den Ausfall von zwei Dritteln des geplanten Liefervolumens von insgesamt 21 Mio. Euro für den Airbus A380 durch Verzögerungen bei diesem Projekt will er möglichst durch Lieferungen für andere Produkte ersetzen. (APA)