Wien - "Mehr oder weniger große Störungen der Gesundheit betreffen alle", sagt Verena Baustädter, Ärztin der Wiener Schule für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Ideal wäre ein körperlicher Check, der so ähnlich ist, wie das Service beim Auto, meint die Ärztin, die mit über Mensesbeschwerden der Frau beim Wiener Symposium für TCM referiert. Daher könne ein TCM-Arzt sagen, dass eigentlich niemand gesund sei. Eine Prävention gebe es bei den meisten Erkrankungen. "Das Wichtigste ist jedoch das Aufrechterhalten der inneren Harmonie", so Baustädter. Die TCM sehe bereits etwaige Erkrankungen noch bevor es tatsächlich als Erkrankung spürbar ist. Grundlage für Gesundheit sehen die Chinesen in einem Gleichgewicht des Körpers. "Das verstehen die meisten Europäer so nicht. Wenn ich bei einer Therapie aber sage, dass es ein Gleichgewicht zwischen Kälte und Hitze sein muss, dann ist es auch für die meisten Patienten verständlich", so die Ärztin. Energieflüsse Wenn Energie nicht fliessen kann, dann können schwere Probleme auftreten. Das könne jedoch mit der einfachen Diagnose, dem genauen Betrachten der Zunge und dem Fühlen des Pulses festgestellt werden. "Schwierig zu behandeln sind Patienten, die seit ihrer Kindheit chronische Erkrankungen haben", so die Ärztin. Dabei sei es auch sehr interessant festzustellen, dass viele der chronisch Erkrankten sich genau an ihren Krankheitsbeginn erinnern können. "Je früher jemand mit dem Service beginnt, desto besser", so Baustädter. Das sei durchaus mit dem Service eines Autos vergleichbar, das auf drohende Probleme durch Checks aufmerksam mache. Baustädter behandelt in erster Linie mit chinesischen Heilkräutern und verwendet dabei zum Teil 2.000 Jahre alte Rezepturen. Die rund 400 bis 500 chinesischen Kräuter, die bei den Therapien verwendet werden, stammen nur von ausgewählten Importeuren. "Mit Pestiziden und Chemikalien verunreinigte Kräuter haben den Ruf dieser Therapie geschadet. Das gilt auch für schlecht ausgebildete Therapeuten, die völlig falsche Dosierungen verabreichten", so Baustädter. Wir verwenden nur Kräuter, die sehr streng auf Verunreinigungen kontrolliert wurden." Fast food ist ungesund Zur Vorbeugung könne jeder mündige Mensch aber auch selbst positiv wirken: Die richtige Ernährung bewirke entweder eine Schwächung oder eine Stärkung der Energie. "Chemisch veränderte Nahrungsmittel, die mit Zusatzstoffen angereichert sind, gehören sicher nicht dazu. Deshalb sollten wir unseren Kindern auch beibringen, dass Fast-Food ungesund ist", so die Medizinerin. Essenszubereitung bedeute Sorge, das gelte auch für sich selbst. Es müsse wieder Mehr Zeit zum Schmecken guter Nahrung aufgebracht werden, meint die Ärztin. (pte)