Geschlechterpolitik
Brautwerbung mit Sturmgewehr in Kambodscha
Nun dürfen sie heiraten
Phnom Penh - Eine ungewöhnliche Form der
Brautwerbung hat der Kambodschaner Hout Sitha unternommen. Weil
er Nha Thavy zur Frau haben wollte, aber Nha Thavys Familie sie
ihm nicht geben wollte, nahm der 35-Jährige die Geliebte und
ihre Familie mehrere Stunden lang als Geiseln. Dazu benutzte er,
wie die Zeitung "Koh Santepheap" am Freitag berichtete, sein
Sturmgewehr vom Typ AK-47 und einen Benzin-Kanister und drohte,
Thavys Familie entweder zu erschießen und ihr das Dach über den
Köpfen anzuzünden. Alle Versuche der Polizei, den Mann zur
Aufgabe zu bewegen, scheiterten.
Nach vier Stunden Geiselhaft lenkte Nha Tavys Familie
schließlich ein. Sitha dürfe jetzt doch seine Thavy heiraten,
befand der Familienrat.
In Kambodscha ist seit einem Jahr ein Erlass in Kraft, der
die BürgerInnen dazu bringen soll, ihre aus drei Jahrzehnten der
RebellInnen-Kämpfe stammenden Waffen abzugeben. Viele horten
trotzdem weiter ihre Gewehre. Allzu häufig werden diese Waffen
dann auch bei persönlichen Streitigkeiten eingesetzt. (Reuters)