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Erfolgsmeldungen für die Institution Fernsehen:

Die RTL-Group, größter privater Fernsehanbieter Europas, verdient sich dumm und dämlich, weil jeder dort Werbung machen will. TV-Geräte werden deutlich billiger, Deutschland erlebt sogar einen Importboom. Fernsehen ist also weiterhin geil, Macht für die einen, Zuflucht für die anderen. Jeder tut es. Lieber im heimeligen Salon kultiviert in die Ferne sehen, als auf die Straße gehen und dort videoüberwacht und angeregnet zu werden - Biedermeier kommt ganz groß wieder. TV-Kritiker sind also neue Helden und verdienen eine Gehaltserhöhung.

Foto: APA/dpa/Nietfeld

Und sie haben etwas zu sagen,

zumindest so lange es den ORF und seine Programmgewichtung gibt. Zum Beispiel: Der Film "23 - Nichts ist so wie es scheint" im Donnerstagnachtprogramm des ORF ist ein super Streifen. Obwohl es um Computerfreaks geht, ist es kein Film für Freaks - die Hacker-Legenden aus der Zeit, als Computer groß wurden, sind jung, trotz Entstehungsjahr 1998 am Zeitgeist, mehr Mainstream als Sparte. Eine tolle Vorstellung, sich den nach dem Abendessen reinzuziehen. Was aber nur funktioniert, wenn man um Mitternacht diniert - Sendebeginn ist Freitag, ein Uhr früh.

Foto: ORF

Dagegen ist" 28 Tage" ein sch...

- sagen wir - nicht so toller Film. Kein Mensch will das klischeetriefende Drama (aber ein wirkliches!) und Sandra Bullock, wie sie eine Alkohol-Entziehungskur macht, sehen. Der Film vermasselt um 20.15 Uhr die Trägheit nach dem Abendessen. Der gehört in die Dunkelheit des Sendetermins von ein Uhr nachts. (pum/DER STANDARD; Printausgabe, 31.8.2006)

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