Berlin - Der deutsche Online-Nachrichtendienst interpool.tv hat am Dienstag damit begonnen, den Bericht der spanischen Guardia Civil zum Doping-Fall Fuentes zu veröffentlichen (--> Der Bericht der Guardia Civil zum Herunterladen im pdf-Format). Das soll bis Donnerstag in drei Teilen passieren. In den wohl folgenschwersten Doping-Fall des Profiradsports sind 58 Fahrer, darunter bekanntlich auch Jan Ullrich und Ivan Basso, verwickelt.

Die veröffentlichten Akten bringen keine neuen Erkenntnisse. Ullrich, Basso und weitere Radprofis werden wie bereits bekannt mit verschiedenen Doping-Präparaten und manipulierten Eigenblut-Konserven in Verbindung gebracht.

Nach Bekanntwerden der Affäre um die spanischen Mediziner Eufemiano Fuentes und Jose Merino Batres war Ullrich, Basso und sieben weiteren Profis am 1. Juli die Teilnahme an der Tour de France verwehrt worden. Ullrich wurde danach von seinem T-Mobile-Team fristlos entlassen und sieht sich zur Zeit mit zwei Zivilklagen konfrontiert.

Die Sportgerichtsbarkeit der Schweiz - Wohnsitz von Ullrich - muss zunächst entscheiden, ob es ein Verfahren gegen den Deutschen geben wird. Der Präsident des Welt-Radsport-Verbandes (UCI), der Ire Pat McQuaid, hat in einem Zeitungs-Interview am vergangenen Wochenende die Meinung vertreten, Ullrich stünde vor einer "lebenslangen Sperre".

Basso befragt

Basso, Gewinner des diesjährigen Giro d'Italia, war am Dienstag vor die Disziplinarkammer des italienischen Olympischen Komitees (CONI) zu ersten Aussagen bestellt worden. Das Team CSC hat den Italiener bereits suspendiert. Der 28-Jährige hat Dopinggebrauch erneut strikt zurück gewiesen. "Es ist klar, dass ich niemals etwas mit Doping zu tun hatte", betonte Basso. Er muss am 12. September erneut zu einer Befragung erscheinen. (APA/dpa)