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Wien - Unternehmen, die Kapital brauchen, können sich dieses über einen Bankkredit oder - wenn sie börsennotiert sind - über eine Kapitalerhöhung holen. "Junge Firmen können oft aber keine zusätzliche Belastung durch Kredite verkraften und wenden sich daher an Private-Equity-Investoren", erklärt Gerhard Fiala, Geschäftsführer von Pontis Venture, im Gespräch mit dem STANDARD. Die Verschärfung der Kreditbestimmungen (Basel II) bringe es mit sich, dass vor allem Klein- und Mittelbetriebe Finanzpartner suchen. Fiala: "Die Finanzierungslandschaft in Österreich verändert sich. Privates Beteiligungskapital wird zu einer Ergänzung bei Finanzierungen." Stellen Private-Equity-Investoren Geld zur Verfügung, beteiligen sie sich damit am Unternehmen. Ziel ist, das Unternehmen zu fördern, um es später an die Börse zu bringen oder an ein anderes Unternehmen zu verkaufen. "Dieser Eingriff ist anfangs für viele Unternehmer schwer, es dauert, bis erkannt wird, dass wir eine Strategie der Partnerschaft verfolgen und nicht der böse Finanzexperte sind", erläutert Fiala. Beim Softwareunternehmen UC4 seien etwa 18 Monate vom Erstgespräch bis zur Beteiligung von Pontis Venture vergangen. Nach zwei Jahren (heuer im März) wurde die Beteiligung erfolgreich an die Carlyle Group verkauft. Das meiste Beteiligungskapital fließt in Österreich derzeit in den Bereich Computer/IT. (bpf, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.8.2006)