Generaldirektor Günter Geyer.

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Wien - Die Wiener Städtische Versicherung ist an der zum Verkauf stehenden Gewerkschaftsbank BAWAG mit Einschränkungen interessiert - gemeinsam mit der Erste Bank, "wenn es sich rechnet, aber nicht um jeden Preis", sagte Generaldirektor Günter Geyer heute, Dienstag, bei der Präsentation der Halbjahreszahlen. An der Oststrategie der Städtischen werde jedenfalls nicht gerüttelt.

Derzeit analysiere man die Verkaufs-Unterlagen. Ein BAWAG-Kauf müsse sich sowohl für die Städtische als auch für die Erste Bank rechnen, um gegebenenfalls gemeinsam vorgehen zu können. Ob man sich abschließend mit der BAWAG beschäftigen werde? Wenn die Kriterien "Preistreiberei" seien, dann "sicher nein". Die Wahrscheinlichkeit für ein unverbindliches Angebots sei aber sicher da.

Mangelnder Spielraum

Es wäre schön, wenn der Eigentümer ÖGB im Hinblick auf Mitarbeiter und Kunden Spielraum für Unternehmen österreichischer Provenienz hätte, er glaube aber, dass es an einem solchen Spielraum mangle, nicht zuletzt in Hinblick auf die finanzielle Situation des ÖGB. Auf Grund der Finanz-Situation des ÖGB werde das Preisthema wohl als sehr hochrangig angesehen werden.

Die Nummer eins der Banken in Österreich, die zum italienischen UniCredit-Konzern gehörende Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), sei in ausländischer Hand. Ob die BAWAG als Nummer vier am heimischen Markt nun auch an einen ausländischen Eigentümer gehen sollte, kommentierte Geyer so: Er glaube nicht, dass es gut sei, wenn der Eigentümer keinen anderen Weg habe. Ein ukrainischer Interessent sollte aber genau soviel Chance haben wie ein deutscher.

Akkordiert vorgehen

Zum Thema Partner sagte der Städtische-Chef, er sehen keinen Grund, einen eventuellen Kauf der BAWAG mit jemand anderem als der Erste Bank anzugehen. "Wenn, dann gehen wir akkordiert vor." Gegen die Österreichische Post hätte er nichts, es habe aber keine Gespräche dazu gegeben.

Sollte sich die Wiener Städtische abschließend mit der BAWAG befassen, hätte das keinen Einfluss auf die Oststrategie, betonte Geyer. "An der Oststrategie wird nicht gerüttelt". (APA)