Mag Österreicher nicht: das "Mestalla" in Valencia.

Valencia - Zwei Spiele - Tordifferenz 0:13. In Länderspielen der jüngeren Vergangenheit stellt das Estadio Mestalla in Valencia ein Trauma für den österreichischen Fußball dar. Doch auch auf Europacup-Ebene hat noch kein österreichischer Klub in der 53.000 Zuschauer fassenden Arena bestanden. Red Bull Salzburg kämpft am Dienstag im Drittrunden-Rückspiel der Champions-League-Qualifikation nicht nur gegen ein Starensemble, sondern auch gegen den viel zitierten "Mythos Mestalla".

"Im Mestalla sind wir unschlagbar", versicherte Miguel Angel Angulo. Die Statistik gibt dem Valencia-Flügelspieler zum Teil recht. Ein Heimspiel haben die Valencianer seit Oktober 2005 (0:2 gegen FC Sevilla) nicht mehr verloren, im Europacup setzte es in den vergangenen zehn Jahren lediglich zwei Heimniederlagen - zuletzt am 7. Dezember 2004 gegen Werder Bremen (0:2). "Das Stadion hat eine eigene Atmosphäre. Unsere Fans sind großartig", sagt.

Nicht zuletzt deshalb spielte auch das spanische Nationalteam gerne in der reinen Fußball-Arena mit ihren steilen Tribünen im Zentrum der spanischen Hafenstadt - vor allem gegen Österreich. Am 27. März 1999 erlebte der ÖFB dort eine seiner schwärzesten Stunden. Das 0:9 gegen Spanien war gleichbedeutend mit der zweithöchsten Niederlage der Geschichte. Zwei Jahre später schlitterte Österreich am 1. September 2001 in Valencia erneut in ein Debakel - 0:4.

Winklhofer letzter Mohikaner

Als einziger aktueller Salzburg-Spieler war der eingewechselte Thomas Winklhofer damals mit dabei. "Wir dürfen keine Angst haben", erklärte der 35-jährige Verteidiger vor dem Qualifikations-Rückspiel für die Königsklasse. "Wir haben nach dem Hinspiel (1:0) eine gute Ausgangsposition, auch wenn Valencia zu Hause immer Favorit ist." Nicht zu Unrecht, denn gegen österreichische Teams verfügen die Valencianer im Europacup über eine makellose Heimbilanz.

Rapid wurde 1963/64 im Messestädte-Cup mit 3:2, Salzburg im UI-Cup-Finale 1998 mit 2:1 nach Hause geschickt. Klare Niederlagen setzte es im Jahr 2000 in der Qualifikation für den FC Tirol (1:4) und in der Gruppenphase der Champions League für Sturm Graz (0:2). Weil das ÖFB-Nationalteam 1959 auch bei seinem ersten Gastspiel an der Costa Blanca mit 3:6 untergegangen ist, bleibt das Mestalla-Stadion für Österreich ein wenig heimeliger Ort.

Die Salzburger Bullen müssen sich also vorsehen. Ein Ende des österreichischen Traumas steht aber selbst bei einer Niederlage in Aussicht. Wenn auch durch höhere Gewalt. Das Mestalla wird abgerissen und soll bis 2009 einem großzügigen Wohnkomplex weichen. Eine neue Arena entsteht am Stadtrand - mit einem Fassungsvermögen von 70.000 Zuschauern. Das insgesamt fünfmal ausgebaute Stadion wurde dem sechsfachen spanischen Meister zu klein. (APA)