Preßburg - In einem Teich unweit des ostslowakischen Dorfs Vysny Kazimir gilt für Angehörige der Roma-Volksgruppe ein Badeverbot. Die Roma hätten "die Hygienevorschriften schwer verletzt und verhalten sich der Mehrheitsbevölkerung gegenüber egoistisch", begründete die Gemeinde ihre Entscheidung. "Die Roma machen Unordnung, sie baden angezogen und fahren mit Fahrrädern ins Wasser. Dadurch wird es mit Öl verunreinigt", konkretisierte Bürgermeister Michal Duda gegenüber der Tageszeitung "Sme" (Montagsausgabe).

Er habe zwei Wochen mit seiner Zustimmung zum Beschluss des Gemeinderates gewartet, sagte Duda. Er wolle nämlich nicht des Rassismus beschuldigt werden. Aus Sicht der Roma stellt sich die Angelegenheit anders dar. Sie betonten, dass nur ihre Kleinkinder im Teich badeten.

Die Tageszeitung überzeugte sich mit einem Lokalaugenschein davon, dass das Verbot tatsächlich exekutiert wird. Eine Redakteurin der Zeitung organisierte einen Badeausflug von Roma-Kindern. Nach einer Weile kam der Bürgermeister und jagte die Kinder aus dem Wasser. (APA)