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Anleger im deutschsprachigen Raum setzen verstärkt auf "grüne" Geldanlage. Das Angebot, um Ökologie und Gewinne zu vereinen, wird größer.

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Nürnberg - Immer mehr Investoren achten bei ihrer Geldanlage auf ökologische und soziale Aspekte. In Deutschland, der Schweiz und Österreich hat sich das Volumen an so genannten nachhaltigen Kapitalanlagen in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt: von 5,5 Milliarden Euro 2002 auf 12,4 Milliarden Euro Ende 2005. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Forums Nachhaltige Geldanlagen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Aktieninstitut.

Im Rahmen der Studie wurden 36 Vermögensverwalter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit einem Marktanteil von über 80 Prozent befragt.

Insgesamt verwalten die Schweizer laut Umfrage im eigenen Land rund 7,1 Milliarden Euro in nachhaltigen Fonds. Davon stammt rund die Hälfte (54 Prozent) von institutionellen Investoren. Die Deutschen bringen es auf 4,1 Milliarden Euro, von denen 59 Prozent von Großinvestoren kommt. Die Österreicher managen 1,2 Milliarden Euro.

Umweltbank

Dass das Interesse an ökologischer Geldanlage steigt, zeigen etwa die Wachstumszahlen der auf ökologische Projekte spezialisierten deutschen Umweltbank. Von Jänner bis Juni wurden 1575 neue Anlageprogramme aufgelegt. Das entspricht einer Steigerung von 39,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt fördert die grüne Direkt- und Förderbank damit mittlerweile mehr als 5600 umweltfreundliche Projekte von der Solaranlage bis hin zum Passivhaus.

Das Geschäftsvolumen der Umweltbank ist im Vergleich zu den Halbjahreszahlen 2005 um 17,7 Prozent auf 841,4 Millionen Euro gestiegen. Gleichzeitig erhöhte sich die Bilanzsumme um 19 Prozent auf 744,1 Millionen Euro. Die Summe der in Anspruch genommenen Kredite wuchs um 26,2 Prozent auf 501,9 Millionen Euro. Das Anlagevolumen der rund 49.000 Kunden betrug Ende Juni 499,3 Millionen Euro. Die Einlagen stiegen damit um 18,7 Prozent, die Kundenzahl um 14,2 Prozent.

Für wertpapierorientierte Anleger baut die Bank ihr Angebot an ökologischen Projektgenussrechten in den kommenden Monaten weiter aus. "Wir sichern unseren Kunden die interessantesten Projekte aus der Vielzahl der Angebote am Markt", erklärt Umweltbank-Vorstand Horst P. Popp. Aktuell läuft die Emission des Genussrechts Windpark Kauxdorf.

Weitere Genussscheine folgen Ende August. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgbe, 14.8.2006)