"Bitte warten" heißt es hingegen bei der mehrfach angekündigten Akquisition in einem der neuen EU-Länder. bzw. Beitrittskandidaten. von einem bevorstehenden Einstieg war vor zwei Monaten in Tschechien und/oder Rumänien die Rede. Post-General Anton Wais wollte nicht einmal sagen, ob es sich um einen Brief-, Paket- oder Werbezettelverteiler handelt, auf den er ein Auge geworfen hat. Fix ist derzeit offenbar nur, dass die Expansion noch heuer stattfinden soll, dass sie das vorderhand nur 30 Millionen Euro schwere Auslandsgeschäft nicht viel vergrößern wird - und dass es nicht der Express-Dienstleister Trans-o-flex ist, bei dem die Postler einsteigen wollen.
Expansion
Die Kooperation mit dem ehemaligen Ableger der Deutschen Post entwickle sich mit 2300 Lieferungen pro Tag "genauso hervorragend wie erwartet", versicherte Wais; Kaufen werde man die primär in der Arzneimittel-Zustellung in Deutschland sehr starke Trans-o-flex aber nicht. Ob das am hohen Preis (500 Millionen Euro, Anm.) liegt, den Finanzinvestor Odewalt & Compagnie angeblich verlangte, wollte Wais nicht bestätigen. Ausreichend liquide Mittel wären jedenfalls vorhanden, die "Portokasse" für die Expansion hat sich von 175 auf 343 Mio. Euro vergrößert; die verzinslichen Aktiva dank Immobilienverkäufen gar auf 460 Millionen Euro.
Hörbar erleichtert klangen Post-Chef Wais und sein Vize Jettmar darüber, dass der 15-prozentige Einbruch bei den Sparder Bawag P.S.K. im ersten Quartal mit "dem Wertpapiergeschäft und anderen Finanzprodukten kompensiert werden konnte. Damit sei im Filialnetz, das (nach den 600 Postamtsschließungen) 2005 erstmals einen Mini-Gewinn auswies, auch heuer keine Ertragsdelle zu befürchten.
Im Gegenteil. Der Umsatz im Filialnetz sei um 3,7 Prozent gewachsen, jener im Kerngeschäft Brief (inklusive Medienpost, Infomail) nur um 1,9 Prozent (auf 650,5 Mio. Euro), während die Sparte Paket & Logistik um 9,7 Prozent auf 111,4 Mio. Euro zulegte.