Linz - Ein neues Projekt für Oberösterreich soll den massiven Mangel an qualifizierten Experten für die Internet-Branche überbrücken. Um der rasanten Entwicklung der "Internet-Gesellschaft" und "Internet-Wirtschaft" mit Mitarbeitern nachzukommen, sollen verstärkt neue Spezialisten ausgebildet und die Jugend motiviert werden. Das Projekt unter dem Motto "Brain-Card statt Green-Card" wurde am Montag von Wirtschafts-Landesrat Christoph Leitl (V) bei einer Pressekonferenz in Linz vorgestellt. Die Ausweitung des Internets erfolgt explosionsartig: Alle 18 Monate verdoppelt sich die Leistungsfähigkeit der Computertechnik, alle zwölf Monate die Möglichkeit der Datenübertragung. Die Folge: Schon heute gibt es zu wenig Fachleute, die die moderne Technologie bedienen und weiterentwickeln können. In Oberösterreich stieg die Anzahl der IT-Unternehmen seit 1995 um mehr als 50 Prozent von 4.000 auf mehr als 6.200. Um auf Dauer die qualifizierten Mitarbeiter nicht aus dem Ausland holen zu müssen, startet das Land Oberösterreich mit dem Arbeitsmarktservice Oberösterreich das neue Ausbildungsprojekt. Ab 1. August sollen rund 200 Personen bedarfsgerecht qualifiziert werden. Das Ziel: "Unser Bildungs- und Ausbildungssystem muss so weiterentwickelt werden, dass alle Begabungsreserven in der eigenen Bevölkerung genutzt werden", so Leitl. Mit "Brain-Card" erhalten Maturanten, Studenten aber auch interessierte Schulabbrecher die Chance, eine IT-Ausbildung zu absolvieren, und zwar in Absprache mit den Betrieben. Ziel ist auch, dass die Hälfte der Teilnehmer Frauen sind. Denn nach wie vor würden in Oberösterreich rund 60 Prozent aller weiblichen Lehrlinge Verkäuferin, Bürokauffrau oder Friseurin lernen. Das Land Oberösterreich unterstützt die jeweilige IT-Qualifikation mit einem Betrag von bis zu 50.000 S. Bis sechs Monate will die AMS den Lebensunterhalt der Ausbildungswilligen finanzieren. Insgesamt hat das Land für die Initiative bis zu 15 Mill. S reserviert. Die Koordination übernimmt die Context GmbH in Linz.(APA)