Hiesmayr wurde am 11. Juli 1920 in Innsbruck geboren. Schon während seiner Mittelschulzeit arbeitete er auf Baustellen mit. Von 1945 bis 1948 studierte er Architektur an der Technischen Hochschule Graz, wo sein Lehrer Friedrich Zotter ihn für den Beruf "als Magier verzaubert" und "ethisch berührt" hat, wie Hiesmayr in seiner Publikation "Analytische Bausteine" beschrieb. Dergestalt präpariert, arbeitete er anschließend als freier Architekt in Tirol, Vorarlberg und Wien. Schon früh erregte er mit seiner Arbeit Aufmerksamkeit: 1948 nahm er mit Otto Gruber an mehreren Wettbewerben teil, bereits beim ersten - für das Kurhaus Gmunden - gelang ein Ankauf. 1967 promovierte Hiesmayr an der Technischen Hochschule in Wien.
Professor an der TU Wien
Bereits ein Jahr später wurde er zum ordentlichen Professor für Entwerfen und Vorstand des Instituts für Hochbau an der Technischen Hochschule Wien berufen, 1973 zum Dekan der Fakultät für Bauingenieurswesen und Architektur. Von 1975 bis 1977 war er Rektor der Technischen Universität (TU) Wien und setzte sich in dieser Funktion für eine zweckmäßige und praxisbezogene Architekten-Ausbildung ein. "Die jungen Leute sollen ein einfaches Raumgefüge kennen und schätzen lernen", lautete sein pädagogisches Credo.
Und für sein eigenes Schaffen: "Ähnlich wie die Natur Arten und Wesen generiert, entwickle ich architektonische Typen zu individueller, standortbezogener Ausformung". Neben öffentlichen Bauten wie der Heilig-Kreuz-Kirche im oberösterreichischen Langholzfeld beschäftigte Hiesmayr sich auch mit Stadtplanung und Wohnbau. Weiters zählen einige Einfamilienhäuser, die Niklaszeche in Purbach sowie das Ateliergebäude an der Eroicagasse in Wien zu seinem Schaffen.
"Das Karge als Inspiration"
In den vergangenen Jahren hat Hiesmayr eine Reihe von Büchern veröffentlicht, darunter "Einfache Häuser" (1991), "Das Karge als Inspiration" (1991) und 1999 "Analytische Bausteine", in dem sein Lebenslauf und Lebenswerk dokumentiert ist.