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Foto: APA/Führer
Linz - Die Lage bei den AMAG-Verkaufsverhandlungen ist unklar. Der ursprünglich verkaufswillige Generaldirektor Klaus Hammerer, dem 40 Prozent an dem Unternehmen gehören, teilte laut einem Aushang des Betriebsrates am Schwarzen Brett mit, alle Verkaufsverhandlungen seien abgebrochen worden. Die Constantia, mit der zuletzt verhandelt worden war, glaubt dies jedoch nicht, berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" in ihrer Samstag-Ausgabe.

Keine weiteren Verkaufsverhandlungen

Die von Betriebsratsobmann Otto Höfl mitunterzeichnete Information besagt, es gäbe keine weiteren Verkaufsverhandlungen. Weder mit der Constantia Packaging, noch mit weiteren potenziellen Übernehmern. Der Vorstand arbeite für die AMAG ein Restrukturierungskonzept aus. Dieses werde im September oder Oktober der Belegschaft präsentiert. Höfl bestätigte laut OÖN, dass der 65-jährige Vorstandsvorsitzende Hammerer entschieden habe, noch einmal fünf Jahre weiter zu machen. Lediglich an dem Verkauf des Presswerks an Hammerers Sohn soll festgehalten werden. Nach Einschätzung Höfls seien die Verhandlungen mit der Constantia nicht am Kaufpreis gescheitert, sondern an der Vorgehensweise der Constantia. Er glaubt nicht an ein Verwirrspiel Hammerers. Die Belegschaft könne sich entspannt zurücklehnen. Jetzt gäbe es zwar kein Geld aus einem Verkauf der 20 Prozent Mitarbeiteranteile. Der Standort sei freilich gesichert.

Taktisches Manöver

Bei der Constantia wird der Aushang laut OÖN als "taktisches Manöver" betrachtet, um Intervenierer zum Schweigen zu bringen und die weiteren Gespräche nicht zu beeinträchtigen. Die Verkaufsverhandlungen mit den Beauftragten Hammerers würden trotz der anders lautenden Mitteilung informell weiterlaufen. Die Constantia Packaging hält wie Hammerer 40 Prozent an der AMAG. Sie hat ein Vorkaufsrecht an Hammerers Anteilen. Für 40 Prozent der Produkte, die die Constantia herstellt, stammt das Aluminium aus Ranshofen. Man sei an dem Erhalt des Standorts langfristig interessiert und Garant für eine österreichische Lösung.

Mitarbeiter-Anteile

Die Mitarbeiter-Anteile werden von einer Stiftung gehalten. Der Betriebsrat war nach einer Befragung der Mitarbeiter dafür eingetreten, die Anteile ebenfalls zu verkaufen. Gewerkschaft, Arbeiterkammer und SPÖ Oberösterreich sind allerdings gegen dieses Vorhaben. AK-Präsident Johann Kalliauer gehört zu den Stiftern. Die Belegschaftsvertretung verfügt über jedoch ein Gutachten, wonach auch gegen den Willen der Stifter verkauft werden könne.

Über das Scheitern der Verhandlungen wegen der unterschiedlichen Preisvorstellungen hatte auch schon das Nachrichtenmagazin "Profil" berichtet. Im "Volksblatt" hatte dagegen für Constantia Packaging Martin Schneeweiß weiterhin "höchstes Interesse" bekundet und angekündigt, dass man ab September "verstärkt verhandeln" werde, ein Abschluss sei aber nicht vor Jahresende zu erwarten. Auch am Anteil der Mitarbeiter sei man interessiert. Mit dem Betriebsrat werde aber erst verhandelt, wenn rechtlich abgesichert sei, dass dieser verkaufen dürfe. (APA)