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Gerade Kinder haben mit manchen Frühstücks-Cornflakes schon mit einer Portion ein Drittel ihres Zuckerbedarfs für den ganzen Tag gedeckt

Foto: Archiv

Wien - Knusperflocken als Teil eines vermeintlich gesunden Frühstücks sind weit verbreitet. Ein Test der Wiener Arbeiterkammer (AK) ergab jedoch ein ernüchterndes Ergebnis: Keines der 15 getesteten Cornflakes-Produkte war empfehlenswert. Die meisten waren zu salzig und süß, um als gesundes Frühstück durchzugehen. Jedes dritte Produkt ist unbefriedigend gekennzeichnet, die enthaltene Menge Zucker und Salz war nicht angegeben. "Im Vergleich zu einem normalen Frühstück, etwa einem Butterbrot, bieten Cornflakes keine nennenswerten Vorteile." Ganz im Gegenteil: "Sie kosten mehr", so die AK-Expertin. Pro Packerl zahle man im Durchschnitt 2,50 Euro und kaufe viel Luft und unnötig Müll mit.

Ernährungsphysiologische Qualität

Die AK hat 15 verschiedene Sorten von Knusperflocken in vier Wiener Supermärkten im März und April eingekauft und die ernährungsphysiologische Qualität auf Grund der Nährwert- und Zutatenkennzeichnung bewertet. Das Resultat spricht Bände: 80 Prozent sind zu süß, zwei von drei zu salzig.

Zuviel Zucker

Gerade Kinder hätten mit manchen Frühstücks-Cornflakes schon mit einer Portion ein Drittel ihres Zuckerbedarfs für den ganzen Tag gedeckt. "Zwei von drei liefern sogar mehr Zucker pro Portion, als fürs Frühstück empfohlen wird", ärgert sich die Expertin.

Bei vielen Packungen gibt es Angaben aber ohne Referenzwerte, erklärte AK-Ernährungsexpertin Petra Lehner. "Der Konsument kann sich kein Bild machen, wie viel Salz 0,6 Gramm in 100 Gramm oder wie viel Zucker 30 Gramm pro 100 Gramm ist, nämlich zu viel", so Lehner.

Vitaminbeigaben unnötig

Alle untersuchten Produkte bis auf eines sind mit Vitaminen und/oder Mineralstoffen angereichert. Dies geschehe scheinbar willkürlich und unnötig, weil vor allem beigegeben wird, wovon man ohnehin genug habe, erklärt Lehner.

Bessere Produktkennzeichnung gefordert

Die AK fordert daher mehr Sicherheit für Konsumenten bei der Produktkennzeichnung. Anstelle der üppigen Werbung wäre eine einfache Nährwertkennzeichnung auf EU-Ebene nötig, vor allem für Zucker, Fett und Salz.

Die bereits ausverhandelte EU-Verordnung über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben auf Lebensmitteln müsse vom EU-Gesundheitsministerrat bald verabschiedet werden, so die AK. Damit könnte die Gesundheitswerbung für zu süße, salzige oder fette Produkte untersagt werden.(APA)