Foto: derStandard.at/PhotoDisc
Wien/Salzburg – Zu lange gewartet scheint ein 40-jähriger Rumäne zu haben, der offenbar einen Kreditkartenbetrug versucht hatte. Der Mann hatte am 1. August unter falschem Namen in einem deutschen Online-Shop elektronische Geräte bestellt und mit einer Visa-Karte bezahlt. Das interne Sicherheitssystem des Verkäufers schlug aber Alarm – wie sich herausstellte, war die Karte auf einen US-Bürger mit anderem Namen ausgestellt.

Die IP-Adresse des Computers, über den die dubiose Bestellung lief, wurde in ein Salzburger Hotel zurück verfolgt. Dort hatte der verdächtige Gast noch nicht ausgecheckt, die Polizei konnte ihn problemlos Mittwochabend festnehmen. Ob der Mann ein Einzeltäter oder Teil einer Gruppe war, will man beim Landeskriminalamt derzeit noch nicht bekannt geben, auch die Herkunft der fremden Kreditkartendaten bleibt vorerst geheim. Noch müssen der sichergestellte Laptop und mehrere Datenträger ausgewertet werden. Nach bisherigen Wissensstand der Kriminalisten hat der Verdächtige aber 20.000 Euro Schaden angerichtet.

Bankomattrick

Vorerst keinen Ermittlungserfolg gibt es in der Betrugsserie mit manipulierten Bankomatkassen. Dabei waren, wie berichtet, Daten kopiert und die PIN-Codes bei vier Terminals gespeichert worden. Im Ausland konnte dann mit "geklonten" Karten Geld behoben werden – denn in anderen Staaten wird nicht wie in Österreich der sicherere Chip, sondern der Magnetstreifen auf der Kartenrückseite von den Maschinen ausgelesen.

Der Chip selbst gilt dagegen immer noch als manipulationssicher, Gauner können den PIN-Code mit der Karte alleine auch nicht herausbekommen, wie man bei Europay beteuert. Vermutungen von Diebstahlsgeschädigten, mit deren Karte kurz nach dem Verlust Geld abgehoben wurde, dass dies doch möglich ist, seien daher falsch. Der Code wurde dann entweder ausgespäht, in jedem zweiten Fall stellte sich heraus, dass die Zahlenkombination doch irgendwo in der Geldtasche auf einem Zettel stand. (moe, DER STANDARD - Printausgabe, 4. August 2006)