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Foto: archiv
Fritz Lang gibt sich nach "M" ein zweites Mal die Ehre. Ein utopisches Märchen: Eine Stil-Mixtur, die Filmgeschichte machte, vor allem wegen der technischen und inszenatorischen Innovationslust Langs. 1924 hatte er die Skyline von New York gesehen - und seine "Metropolis" bewusst nach diesem Vorbild gestaltet. Die "untere" Welt der Zukunftsstadt mit ihren gotischen Kellern und verwinkelten Gängen scheint noch eher den drachenbewohnten Szenarien der "Nibelungen" anzugehören. Der Faschismus-Vorwurf an diesen Film ist nicht unberechtigt: Die "Lösung" des Konflikts zwischen Arbeitern und Kapitalisten, die er am Ende angibt, entspricht einer verbreiteten Zwangslage, aus der der Nationalsozialismus seine Ideologie bastelte. Wer den Kapitalismus nicht mehr und den Sozialismus noch nicht akzeptieren wollte, musste notgedrungen nach "etwas dazwischen" oder "darüber hinaus" suchen - und Ausbeuter und Ausgebeutete zusammenzwingen.