Wien - Ein "Ende des schikanösen Quotentourismus" zwischen den Medizin-Unis Wien und Innsbruck verlangt die SPÖ. Die beiden Unis führen zwar einen gemeinsamen Aufnahmetest durch, haben aber eine getrennte Quote für die Aufnahme von österreichischen, EU- und Nicht-EU-Studenten. Auf Grund unterschiedlicher Testergebnisse müssen daher mehr als 50 Deutsche, die in Innsbruck keinen Platz bekämen, nach Wien wechseln. Umgekehrt müssen knapp 60 Österreicher bzw. knapp 20 Nicht-EU-Ausländer, die sich in Wien beworben haben, den umgekehrten Weg gehen.

"Skurril"

SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal nennt dies in einer Aussendung eine "skurrile Situation" sowie eine unnötige finanzielle und soziale Belastung der Studenten. Er plädiert deshalb für einen "Quotenverbund", um den Standortwünschen der Studenten nachzukommen. ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brunek nannte den SPÖ-Vorschlag in einer Aussendung "abstrus".

Der Grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald stößt sich vor allem daran, dass es nach wie vor keine umfassende Studie darüber gebe, wie viele Ärzte bzw. Ausbildungsplätze in Österreich nötig seien. Zu diesem Thema gebe es nur "Gerüchte" bzw. eine unter Verschluss gehaltene Studie des Österreichischen Bundesinstituts für Gesundheitswesen (ÖBIG), so Grünewald im ORF-"Mittagsjournal". Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) forderte erneut einen Ausbau der Studienplätze in Österreich und Deutschland. (APA)