In der ÖVP sehe man sich durch Fischers Signal zuletzt im ORF-Radio in den Warnungen vor einer rot-grünen Regierung bestärkt, berichtet die "Presse" - gerade dann, wenn Wolfgang Schüssels ÖVP stärkste Kraft bleiben und Alfred Gusenbauers SPÖ bei der Wahl am 1. Oktober nur auf den zweiten Platz kommen sollte.
Inland
ÖVP über Fischer-Aussage "erstaunt"
Lopatka: Bundespräsident habe für Rot-Grün Stellung bezogen
Wien - Die Aussage von Bundespräsident Heinz Fischer, wonach
es keinen "Automatismus" gebe, nach Wahlen den Stimmenstärksten mit
der Regierungsbildung zu beauftragen, hat die ÖVP "erstaunt", so
ÖVP-Generalsekretär Reinhold Lopatka in der "Presse"
(Dienstag-Ausgabe). "Der Bundespräsident muss sich fragen, ob es
seine Aufgabe ist, so auf einen Wahlkampf Einfluss zu nehmen."
"Ich sehe das schon
als verräterisch an", analysierte Lopatka, wenn der Bundespräsident
zu einem solchen Zeitpunkt, wo der Wahlkampf noch nicht einmal
begonnen habe, schon so deutlich Stellung beziehe. "Nämlich für
Rot-Grün", wie der ÖVP-Generalsekretär ergänzt, "sonst würde die
Aussage keinen Sinn machen." (APA)