Bagdad - Die wichtigste Schiiten-Partei im Irak, der Oberste Rat für die Islamische Revolution im Irak (SCIRI), hat für den ehemaligen irakischen Machthaber Saddam Hussein die Todesstrafe gefordert. "Wir rufen die Justiz auf, ihre Aufgabe wahrzunehmen und gerechte Urteile gegen all jene zu sprechen, die Kriegsverbrechen an unschuldigen Irakern begangen haben", sagte der SCIRI-Vorsitzende Abdelaziz al-Hakim auf einer Gedenkfeier für seinen vor drei Jahren ermordeten Vorgänger und Bruder Mohammed Bakir al-Hakim in Bagdad. Das Gericht möge "Saddam Hussein zum Tode verurteilen", fügte er hinzu.

Der erste Prozess gegen den Ex-Diktator und sieben andere ehemalige Regime-Funktionäre ist in der vergangenen Woche nach zehn Monaten abgeschlossen worden. Die acht Männer mussten sich wegen der Hinrichtung von 148 Schiiten im Dorf Dujail nach einem fehlgeschlagenen Attentat auf Saddam im Jahr 1982 verantworten. Das Gericht tritt am 16. Oktober zur Urteilsfindung zusammen. Wann die Urteile verkündet werden, ist noch nicht klar.

Am 21. August beginnt in Bagdad ein zweiter Prozess gegen Saddam, in dem es um die Vernichtungskampagne gegen die Kurden im Nordirak in den 80er Jahren geht. (APA/dpa)