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Am 1. August 1976 brach die Wiener Reichsbrücke in sich zusammen. Das Bauwerk kollabierte an einem Sonntagmorgen, ein PKW und ein Linienbus waren gerade auf den Fahrbahnen unterwegs. Der Autofahrer starb, der Buslenker konnte unverletzt geborgen werden, da sein Bus auf der Brückenruine stehen blieb.

APA/ Günter R. Artinger

Die Erschütterungen waren so stark, dass sie auf der Erdbebenstation der Hohen Warte registriert wurden.

Seismogramm: ZAMG

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Eine Expertenkommission kam zu dem Schluss, dass der linke Brückenpfeiler nach Ende des Zweiten Weltkrieges unsachgemäß saniert und zum Teil mit Sand und unverdichtetem Beton gefüllt worden war. Wasser hatte in den Pfeiler eindringen können, das hat schlussendlich zum Einsturz geführt. Der sozialdemokratische Planungsstadtrat Fritz Hofmann übernahm die politische Verantwortung und legte wenige Tage später sein Amt nieder.

APA/ Herbert Pfarrhofer

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Schon zwei Tage nach dem Einsturz der alten Reichsbrücke beschloss der Ministerrat den Neubau. Die neue Brücke wurde im November 1980 unter dem offiziellen und bis heute von der Bevölkerung nicht angenommenen Namen "Johann Nestroy" eröffnet.

APA/ Günter R. Artinger

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Der Zusammenbruch der alten Reichsbrücke beeinflusste die Verkehrsentwicklung der Stadt stark: so wurde zum Beispiel der Beschluss zur Verlängerung der U-Bahn-Linie U1 vom Praterstern über die neue Brücke bis nach Kagran vorgezogen.

APA/ Gerhard Prinz

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Die Floridsdorfer Brücke galt zum Zeitpunkt des Unglücks bereits als eher altersschwach und wurde als Reaktion auf den Einsturz neu gebaut.

APA/ Roland Schlager

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Von 2003 bis 2005 wurde die Reichsbrücke erneut generalsaniert. Sie wird täglich von rund 50.000 Fahrzeugen, der U1 sowie Fußgängern und Radfahrern genutzt. Einmal jährlich wälzen sich hier im Rahmen des Vienna City Marathon die Massen über die Donau.

APA/ Robert Newald

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Die Gegend rund um die Reichsbrücke hat sich in den letzten dreißig Jahren ebenfalls stark verändert: an der Südseite der Donau ist die "Sunken City" mit 18 Lokalen und Platz für rund 3.000 Personen ein Fixpunkt im Wiener Nachtleben geworden.

APA/ Gerhard Hofbauer

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Auf der Inselseite der Reichsbrücke ist derzeit als Ergänzung zu den bereits existierenden Bürotürmen auf der Donauplatte ein Hochhausprojekt (hier als Computergrafik zu sehen) in Planung.

APA

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Die Reichsbrücke, die eigentlich gar nicht mehr so heißt, hatte schon viele Namen: Als die Brücke 1976 in sich zusammenstürzte, war sie fast 40 Jahre alt; erbaut worden war sie in den Jahren 1934 bis 1937. Ihre Vorgängerin war die "Kronprinz Rudolf Brücke": Sie war im Zuge der Donauregulierung entstanden und nach dem Fall der Monarchie 1919 in "Reichsbrücke" umbenannt worden. Die ersten zehn Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges war das Bauwerk dann offiziell die "Brücke der Roten Armee". (APA/Scholz)

APA/ Günter R. Artinger