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Monika Lindner will als ORF-Generalin weitermachen. Konkurrent Wolfgang Lorenz lässt durchblicken, dass er das nicht so gut findet.

Foto: APA/Artinger
Neun Bewerbungen um den Job des ORF-Generals für die nächsten fünf Jahre gingen bis Fristende am Samstag ein. Zwei davon haben echte Chancen, am 17. August gewählt zu werden: die amtierende Generaldirektorin Monika Lindner (61) und der Chef der ORF-Planung und Koordination, Wolfgang Lorenz (62).

Die Titelverteidigerin hat den Nachteil, dass man ihr Konzept an ihren Taten der vergangenen fünf Jahre messen kann. Offensiv versucht sie sich in ihrer Bewerbung also in Selbstkritik, etwa an Sendungen wie "Dismissed".

"Redakteursstatut verfeinern"

"Das Redakteursstatut als Markenzeichen der Unabhängigkeit ist zu verfeinern", schreibt sie auch. Nach der internen Untersuchung über die TV-Information unter Werner Mück drängt sich der Gedanke auf. Nicht alle der zahlreichen Vorwürfe sind entkräftet.

Nicht effizient sind laut Lindner "oktroyierte Chefinnen und Chefs". Das hat sie mit einigen Personalentscheidungen selbst demonstriert.

Wolfgang Lorenz wirkt als Planungschef am ORF mit. Dennoch rechnet er radikal mit der Anstalt - und Plänen Lindners - ab. Spartenkanäle etwa nennt er "Perversion des Programmauftrags".

Lindner und Lorenz wollen den Onlinedirektor einsparen.

Wrabetz bewarb sich noch nicht

Vorerst raufen also zwei Bürgerliche um die ORF-Führung. ORF-Finanzdirektor Alexander Wrabetz (SP) bewarb sich nicht. Er dürfte sich bis 10. August von Stiftungsräten nachnominieren lassen. Seine Hoffnung auf orange Stimmen im Stiftungsrat dürfte freilich trüben, dass Jörg Haider gerade Mück verteidigte. (DER STANDARD; Printausgabe, 31.7.2006)