Dabei arbeiten Kommunal- und Landespolitik gemeinsam seit 1988 an der Korrektur diese Bildes. Es wurde eine große Kampagne mit Slogans wie "eine Stadt lebt auf"gestartet. Linz sollte kein "Industriemuseum à la Ruhrgebiet mit geschlossenen Zechen"werden, meint Grubauer.
Vielmehr hätten man erkannt, welche Strategien für die Zukunft aus dem Wirtschaftsstandort Linz entwickelt werden müssen. Nur wenn auch das Freizeit- sowie das kulturelle Angebot passen, siedeln sich internationale Firmen an. "Die Investitionen in Lebensqualität haben den charmanten Effekt, gleichzeitig für Gäste und die Bevölkerung einen Nutzen zu stiften."Und das Umdenken dürfte erste Erfolge haben: Sowohl die Zahl der Nächtigungen als auch die der Gäste hat sich von 1985 bis 2005 fast verdoppelt. Die Zahl der Ankünfte stieg von 206.000 auf 373.000, die der Nächtigungen von 366.000 auf 687.000.
Allerdings kamen diese Gäste, wie es Grubauer formuliert, nicht "freiwillig". Es sind nicht die klassischen Städtetouristen, die für das Plus sorgen, sondern Kongress- oder Eventbesucher.
Linz stinkt nicht
Hier liegt auch der Schwerpunkt der Stadt Linz. Bürgermeister Dobusch ließ das Messe- und Kongresszentrum "Design-Center"bauen. Die Erwartungen, internationale Veranstaltungen nach Linz zu holen, gingen erst viele Jahre nach der offiziellen Eröffnung 1994 in Erfüllung. Voriges Jahr hatte das Design-Center eine Auslastung von 67 Prozent. Mit ein Grund für die nur langsam gestiegene Auslastung ist die Bettensituation. Es fehlen in der Stadt hochpreisige Hotels, was sich bis 2009 aber ändern soll, es werden mehrere Vier-Sterne-Hotels gebaut.