Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: AP

Bild nicht mehr verfügbar.

Volltreffer einer Rakete im Dach eines Rettungsfahrzeuges im Südlibanon. Das Rote Kreuz ruft zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts auf.

Foto: AP
Genf - Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) benötigt für die Libanonhilfe rund 65 Millionen Euro. Einer Aussendung des Roten Kreuzes von Freitag zufolge könnten damit 200.000 Menschen einen Monat lang mit Nahrungsmitteln versorgt werden. Außerdem könnten Decken, Haushaltsgegenstände, zum Beispiel Kochgeschirr, und Medikamente für die Flüchtlinge und Vertriebenen zur Verfügung gestellt werden. Das IRKR versucht, den Zugang zum lebensnotwendigen Wasser für rund 1,2 Millionen Menschen zu sichern.

Das Komitee, das der Aussendung zufolge Kontakt zu allen Kriegsparteien hält, rief zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts auf. Außerdem müssten die Kriegsparteien unbedingt zwischen Zivilisten und militärischen Zielen zu unterscheiden, hieß es am Freitag. Die Zivilbevölkerung dürfe keinem weiteren Leiden ausgesetzt werden.

Kampf gegen die Zeit

"Wir kämpfen gegen die Zeit", sagte der Generaldelegierte für den Nahen Osten, Balthasar Staehelin, laut Schweizer Nachrichtenagentur SDA am Freitag vor Journalisten in Genf. Die Zivilbevölkerung im Süden des Landes befinde sich in der Kriegsfalle. Pierre Krähenbühl, IKRK-Direktor für operationelle Einsätze, beklagte den weiterhin schwierigen Zugang zu den südlichen Dörfern. In den letzten Tagen habe es jedoch eine leichte Verbesserung gegeben. So konnte ein IKRK-Team am Donnerstag 3000 Familien-Kits an die Bewohner der Region Rmeish verteilen. Die Kriegsparteien hinderten sie nicht absichtlich am Zugang zu den Opfern, sagte Krähenbühl. Aber wegen der andauernden militärischen Operationen sei die Situation oft zu gefährlich.

Das Libanesische Rote Kreuz ist derzeit mit 2.400 Freiwilligen im Einsatz und versorgt rund 50 Kliniken. Im Auftrag des IKRK befinden sich auch 60 internationale Delegierte, darunter die Österreicherin Martina Schloffer, im Libanon. Das IKRK ist im Moment die einzige humanitäre Organisation, die zur Grenzzone zwischen Israel und Libanon Zutritt hat. (APA)