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Nachtkerze: Ihr Öl stimuliert die Östrogenausschüttung.
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Chicago - Die Wirkung von Alternativtherapien gegen Beschwerden im Klimakterium beruht offenbar weitgehend auf einem Placebo-Effekt. Eine Auswertung von 70 Studien kommt zu dem Schluss, dass keines der untersuchten Verfahren menopausale Probleme wie Hitzewallungen, Nachtschweiß oder Schlafstörungen eindeutig lindert. Dagegen zeigten viele Untersuchungen starke Effekte bei Frauen, die real wirkungslose Scheintherapien erhielten.

Alternative Verfahren

ForscherInnen der Universität in Portland nahmen eine ganze Fülle von Alternativverfahren unter die Lupe, darunter Nahrungsergänzung mit Proteinen oder Vitaminen, Geist-Körper-Therapien wie etwa Meditation, osteopathische Verfahren, Magnettherapie oder ganzheitliche Methoden wie Ayurveda oder traditionelle chinesische Medizin. Die meisten Studien fanden kaum einen klaren Nutzen des jeweiligen Verfahrens, zum Teil gab es widersprüchliche Resultate verschiedener Untersuchungen, wie die Zeitschrift "Archives of Internal Medicine" berichtet.

Placebo-Effekte

So kamen etwa bei Phytoöstrogenen vier von 15 Studien zu dem Schluss, dass solche Präparate einen Nutzen haben, während die anderen elf Untersuchungen keine Besserung feststellten. In vielen Studien aber berichteten Frauen, die lediglich eine Scheintherapie erhielten, von einer Linderung. Dies deckt sich mit früheren Untersuchungen zur Hormonersatztherapie, in denen viele Teilnehmerinnen aus der Placebo-Gruppe eine deutliche Linderung von Hitzewallungen angaben.

In Deutschland befinden sich derzeit rund zehn Millionen Frauen in der Menopause. Nur bei einem knappen Drittel verläuft nach Angaben des Berufsverbandes der FrauenärztInnen die Hormonumstellung beschwerdefrei. Berichte über mögliche schwere Nebenwirkungen der schulmedizinischen Hormonersatztherapie hatten in den letzten Jahren für einen Aufschwung alternativer Behandlungsmethoden gesorgt. (APA/AP)