Pröll hatte 2003 im ÖVP-Vorstand gegen Koalitionsverhandlungen mit der (damals noch ungeteilten) FPÖ gestimmt - ebenso der Oberösterreicher Josef Pühringer. Bei der Abstimmung über den Koalitionspakt der zweiten schwarz-blauen Regierung hatten Pröll und Pühringer acht Tage später aber gefehlt.
SPÖ entsetzt
Als "gefährliche Drohung" wertete SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos die Sympathie von Pröll für eine Fortsetzung der schwarz-orangen Koalition. "Das bedeutet vier weitere Jahre Belastungspolitik, Bildungsabbau, Pensionskürzungen, Untätigkeit in der Beschäftigungspolitik, null Initiativen in der Gesundheitspolitik", sagte Darabos am Freitag im SPÖ-Pressedienst.
Die Bekenntnisse der ÖVP zu Schwarz-Orange und die gelegentlich geäußerten "Machtphantasien hinsichtlich einer kleinen, feinen Absoluten" machen für Darabos deutlich, dass die Wahl eine Richtungsentscheidung ist - zwischen einer "ÖVP-Alleinregierung mit blauen und orangen Einsprengseln und einem neuen Kurs der sozialen Gerechtigkeit und Fairness mit der SPÖ, zwischen einer Politik für die Reichen und einer Politik für den Mittelstand und die unteren Einkommensgruppen; zwischen einer Politik zum Zweck des Machterhalts und einer Politik, die die Anliegen der Menschen in den Mittelpunkt stellt".
"Sommerliche Wahlkampfrhetorik"