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Der Anstieg beruht laut Experten allein auf der sehr stark gewachsenen Bereitschaft der Verbraucher, in nächster Zeit langlebige Produkte wie Autos oder Möbel zu kaufen.

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Berlin - Die Stimmung der deutschen Verbraucher ist einer Umfrage zufolge weiter gut wie lange nicht mehr. Auch in den kommenden Monaten dürfte ihre Zuversicht Experten zufolge steigen, sich aber 2007 wegen der dann gültigen höheren Mehrwertsteuer deutlich eintrüben.

Das von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelte Konsumklima stieg für August um 0,6 auf 8,6 Zähler, wie die GfK am Donnerstag mitteilte. Der Anstieg beruhe allein auf der sehr stark gewachsenen Bereitschaft der Verbraucher, in nächster Zeit langlebige Produkte wie Autos oder Möbel zu kaufen. Die Anschaffungsneigung habe im Juli den höchsten Stand der seit Anfang der 80er-Jahre laufenden Umfrage erreicht. Das ist vor allem auf die anstehende Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland zurückzuführen. Ab nächstem Jahr steigt der Satz von 16 auf 19 Prozent.

Mangelndes Vertrauen

Allerdings ist die Zuversicht der Verbraucher der GfK zufolge nicht ganz ungetrübt: "Immer mehr Verbrauchern mangelt es an Vertrauen in die gesamtwirtschaftliche Entwicklung", schrieben die Nürnberger Marktforscher. Die GfK befragt monatlich rund 2000 Menschen und errechnet daraus das Konsumklima für den folgenden Monat, das neben dem Ifo-Geschäftsklimaindex zu den wichtigsten Konjunkturbarometern gehört.

GfK-Chef Klaus Wübbenhorst schätzt die zusätzliche Nachfrage in diesem Jahr wegen der bevorstehenden Steuererhöhung auf bis zu sechs Milliarden Euro: "Vor allem in den Branchen Textil, Bauwirtschaft und Unterhaltungselektronik wird in den nächsten Monaten verstärkt Geld ausgegeben", sagte er im Interview mit Reuters-TV. "Zusätzliche Belastungen wie der Ölpreis und Kosten durch die Gesundheitsreform können die Konjunkturentwicklung im nächsten Jahr gefährden", sagte Wübbenhorst. Auch mit Blick auf ihre Einkommensentwicklung blieben die Deutschen weiterhin sehr skeptisch. (Reuters/afs, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28.7.2006)