Nahost-Konflikt
87 Prozent im Libanon für Kampf der Hisbollah gegen Israel
laut Umfrage auch Gefangennahme israelischer Soldaten von Mehrheit der Christen gutgeheißen
Beirut - 87 Prozent der Libanesen unterstützen nach
einer Umfrage den Kampf der schiitischen Hisbollah gegen Israel. Dies
geht aus einer Umfrage des Beiruter Studien- und Informationszentrums
(BCRI) hervor, deren Resultat am Donnerstag in der libanesischen
Hauptstadt veröffentlicht wurde. 70 Prozent der Befragten
beantworteten zudem die Frage bejahend, ob es richtig war, dass die
Hisbollah am 12. Juli zwei israelische Soldaten verschleppte. Der Umfrage zufolge befürworten 96 Prozent der Schiiten, 73
Prozent der Sunniten, 55 Prozent der Christen und 40 Prozent der
Drusen die Soldaten-Verschleppung. Insgesamt waren zwischen dem 24.
und dem 26. Juli 800 Libanesen befragt worden. Die von Israel
bekämpften bewaffneten Einheiten der Hisbollah - deren Auflösung
Gegenstand der Resolution 1559 des UNO-Sicherheitsrates von 2004 ist
- wurden von der seit Juli 2005 amtierenden libanesischen Regierung
der "nationalen Verständigung" als "nationaler Widerstand"
eingestuft.
In seiner Regierungserklärung vor dem neu gewählten
Parlament in Beirut hatte Ministerpräsident Fouad Siniora vor einem
Jahr erklärt, dass die Hisbollah-Verbände nicht als Privatarmee
betrachtet würden und dass sie ihre Waffen "bis zur vollständigen
Befreiung des nationalen Territoriums" behielten. Die libanesische
Konferenz des "Nationalen Dialogs" der 14 politisch-konfessionellen
Gruppierungen des Landes hatte auf ihrer letzten Sitzung am 29. Juni
beschlossen, die Frage der "militärischen Rolle der Hisbollah in den
Rahmen der globalen Verteidigungsstrategie gegen Israel" zu stellen. (APA/dpa)