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Tirols Andreas-Hofer-Feiern umstritten

Foto: APA/ TLMF
Innsbruck - Tirols Grünen-Klubchef Georg Willi regt an, das Andreas-Hofer-Gedenkjahr 2009 mit zwei Weltrekord-Versuchen zu begehen. "Erstens könnte am Bergisel durch Schützenkompanien die größte Generaldegarge (Ehrensalve, Anm.) der Geschichte abgefeuert werden, auf Befehl des Landeshauptmanns". Und zweitens "könnten möglichst viele Musikkapellen gemeinsam 'Zu Mantua in Banden'(das Andreas-Hofer-Lied, Tirols Landeshymne) spielen". Willi denkt, dass damit zwei Einträge im Guinness-Buch der Rekorde zu erreichen wären. Gedenkveranstaltungen

Bei einer Pressekonferenz im Gastgarten beim Riesenrundgemälde, das die dritte Bergisel-Schlacht vom 13. August 1809 als Panoramabild zeigt, ging es Willi in erster Linie aber um die Finanzierung des Hofer-Jahres. Wie berichtet, stellt die Landesregierung sieben Millionen Euro für ein "Museum der Traditionskultur"und die Neugestaltung der Bergisel-Gedenkstätten zur Verfügung. Mit weiteren acht Millionen Euro werden Volkskunstmuseum und Hofkirche (mit den Grabmal Hofers) bis 2009 renoviert. Weitere Gedenkveranstaltungen seien in Planung, heißt es aus dem Büro des Landeshauptmannes. 1984, zur 175. Wiederkehr, gab es einen großen Festumzug.

Willi sagt, die Grünen "werden sich mit allen politischen Mitteln einsetzen, dass keine Euro aus dem Budget"für die Hofer-Feiern ausgegeben wird. "Irgendwann muss genug sein". Das Geld sollte, wenn schon, von der Landesgedächtnisstiftung zur Verfügung gestellt werden, die 1957, zur 150. Wiederkehr der Schlachten gegründet worden ist. Das derzeitige Fondsvermögen beträgt laut Willi 10.340.000 Euro. Insgesamt seien der Stiftung, die je zur Hälfte vom Land und den Tiroler Gemeinden gespeist wird, gut 74 Millionen Euro seit 1961 zur Verfügung gestanden. Zu etwa 60 Prozent würden Renovierungen von Traditionsbauten, zu 40 Prozent Stipendien finanziert. (Benedikt Sauer, DER STANDARD Printausgabe 27.7.2006)