MBE Wien, Gonzagagasse: eine typische "1-B-Lage" mit genügend Büros als Umfeld.

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Technologieparks sind in den vergangenen Jahren reihenweise aus den grünen Wiesen an den heimischen Stadträndern geschossen. Und die dort angesiedelten Firmen sind die erklärte Zielgruppe: Mailboxes Etc. (MBE) , ein aus den USA kommendes Franchisesystem für Drucken, Verpacken und Versenden, will nach einer Phase des relativen Stillstandes in Österreich wieder expandieren.

Neue Geschäftsführung

Seit April hat MBE mit Dieter Baier einen neuen Geschäftsführer. Der gebürtige Oberösterreicher war im Technologiepark Campus 21 in Brunn am Gebirge selbst einer der ersten Franchisenehmer des Systems hier zu Lande. Im Gespräch mit dem Standard kündigt er an, dass die derzeitige Filialzahl von 20 "mittelfristig verdoppelt werden, langfristig gar auf 60 bis 70 Filialen steigen solle. "Ich sage aber bewusst dazu, das hängt vom Markt ab", so Baier. Denn schon seine Vorgänger hatten für MBE recht ehrgeizige Expansionspläne gewälzt, die aber nicht voll umgesetzt werden konnten.

Drei Filialen in diesem Jahr

Heuer sollen noch drei Filialen dazukommen, zwei in Wien, eine im Pinzgau. Vor allem "Transdanubien ist noch völlig unerschlossen, auch in Eisenstadt ruft man bereits nach uns"- zwei Gegenden, wo zuletzt sehr viele Firmen in Technoparks angesiedelt worden sind. Rund 80 Prozent der Kunden sind Unternehmen, dort biete man sich als "ausgelagerte Sekretärin"an, die sich um fertig gelayoutete und gedruckte Massenaussendungen kümmert oder etwa tägliche Postgänge erledigt. Privatkunden seien typischerweise Studenten oder "Power-Seller"auf Online-Plattformen à la Ebay.

Keine Konkurrenz

Als Konkurrenz für die Post sieht sich Baier nicht: "Im Gegenteil, wir sind sehr gute Kunden. "MBE verstehe sich vielmehr als "Makler für Dienstleistungen, der für den jeweiligen Kunden das Optimale heraussucht".

Erstmals nennt das System - weltweit gibt es 5800 Filialen - Umsatzzahlen für Österreich: 2005 seien es 7,2 Mio. Euro gewesen, heuer sollen es 8,8 Mio. werden, für 2007 ist eine Umsatzsteigerung in der gleichen Größenordnung geplant. Franchisenehmer müssen rund 30 Prozent der Investitionssumme (70.000 bis 100.000 Euro) als Eigenmittel einbringen. (szem/DER STANDARD, Printausgabe vom 26.7.2006)