Brüssel - Eine internationale Friedenstruppe im Südlibanon ist nach Ansicht von EU-Chefdiplomat Javier Solana ohne europäische Beteiligung nicht vorstellbar. "Ohne Europäer (...) wird es die Truppe nicht geben", sagte Solana am Dienstag vor Journalisten. Angesichts der Komplexität und der Geschichte des Konflikts sei die Stationierung einer Bodentruppe extrem schwierig. Wichtig sei, dass die Truppe von der arabischen Bevölkerung akzeptiert werde. Diese müsse den Eindruck gewinnen, dass die Truppe den Menschen und der libanesischen Regierung helfen wolle.

Die internationale Libanon-Konferenz am Mittwoch in Rom solle einen Waffenstillstands-Prozess in Gang bringen, sagte Solana. Dieser Prozess könne zur Stationierung einer Stabilisierungstruppe führen. Auf die Frage, wie die libanesische Hisbollah entwaffnet werden solle, sagte Solana, durch eine politische Lösung könnten die Gründe für die Schiiten-Miliz zur Bewaffnung beseitigt werden. "Ich würde mir wünschen, dass die Hisbollah am Ende eine politische Partei wird, die eine wichtige Rolle im politischen Leben des Libanon spielt." Die Entwaffnung der Hisbollah ist eine der Kernforderungen Israels.

Welche europäischen Länder sich an der Stabilisierungstruppe beteiligen würden, sagte Solana nicht. In EU-Kreisen hieß es, Frankreich, Deutschland und Spanien könnten eine Rolle spielen. (APA/Reuters)