Hitzeschlacht bei den Salzburger "Netrebko"-Festspielen
Redaktion
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Christoph Schlingensief ist ein schlaues Kerlchen. Doch am Montagabend hat das einstige Enfant terrible der Kunstszene nicht Regeln des Kulturbetriebes gebrochen, sondern sich gleich die Kunst erspart: Während das brave Salzburger Premierenpublikum durch die Hitzeschlacht der "Young Directors Projet-Premiere" ging, kam Schlingensief gleich erst - unverschwitzt - zur Premierenparty, die Mont Blanc in Thaddaeus Ropac' Villa Kast schmiss.
Ob Peter Simonischek ihm deshalb die Leviten las oder ob auch hier über die mancherorts schon überlegte Namensänderung von "Salzburger-" zu "Netrebko-Festspiele" geplaudert wurde, ist nicht bekannt - ebenso wenig wie wann und wo Anna Netrebko den ihr am Sonntag überreichten, Swarovski-Operngucker wohl einsetzen wird: von der Bühne aus eher kaum - und im Publikum sitzend, mit einer Hand mit einem Fächer zu wacheln und mit der anderen einen Glitzer-Feldstecher ruhig zu halten, dürfte ein Ding der Unmöglichkeit sein. Auch für einen Superstar. (DER STANDARD-Printausgabe, 26.7.2006)
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