Übergangsregierung: "Wir werden ohne Vorbedingungen nach Khartum kommen"
Somalia
Islamisten lehnen Gespräche mit Übergangsregierung ab
Bereitet vertriebener Kriegsfürst Mohammed Qanyare Afrah Gegenangriff vor?
Mogadischu/Baidoa - Die somalischen Islamisten,
die die Hauptstadt Mogadischu und den Süden des ostafrikanischen
Bürgerkriegslandes kontrollieren, verdächtigen den von ihnen
vertriebenen Warlord Mohammed Qanyare Afrah, einen Gegenangriff
vorzubereiten. Die in der Provinzhauptstadt Baidoa installierte
Übergangsregierung würde Qanyare beherbergen und dessen
Machenschaften unterstützen, erklärte der Verteidigungsbeauftragte
des Obersten Rates der Islamischen Gerichtshöfe, Muktar Robow, am
Dienstag in Mogadischu.
Die Übergangsregierung hat sich ihrerseits zu weiteren Gesprächen
mit Vertretern der Islamischen Gerichte bereit erklärt. "Wir werden
ohne Vorbedingungen nach Khartum kommen", sagte am Dienstag ein
Regierungsvertreter. In der sudanesischen Hauptstadt waren die
Befriedungsgespräche am Wochenende abgebrochen worden, nachdem
Äthiopien Soldaten in das Nachbarland geschickt hatte. "Wir
verhandeln nicht mit einer Regierung, die sich von den Feinden
Somalias helfen lässt", erklärte Islamistenführer Sharif Ahmed. Auf
den Einmarsch der Äthiopier reagierten die Islamisten in Mogadischu
mit der Ausrufung eines "Heiligen Kriegs". Die USA beschuldigen die
islamischen Gerichte, Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida zu
schützen. (APA/Reuters)