Nahost-Konflikt
Fischer: Österreich könnte Blauhelme in Nahen Osten entsenden
Frage nach Friedenstruppe noch nicht entscheidungsreif
Wien - Bundespräsident Heinz Fischer schließt nicht aus,
dass sich Österreich an einem allfälligen UNO-Friedenseinsatz in
einer Pufferzone zwischen Israel und dem Libanon beteiligt. In einem
Interview für die "Salzburger Nachrichten" (SN, Dienstag-Ausgabe)
sagte er: "Wenn alle Voraussetzungen vorliegen, die für unsere
Einsätze am Golan und früher in Zypern sowie im Kosovo gegeben
waren, kann man nicht sagen: Das ist unvorstellbar, obwohl wir in
der Praxis schon bewiesen haben, dass wir zu solchen Formen der
Friedenssicherung und der Solidarität bereit sind." Fischer betonte laut einer SN-Vorausmeldung, dass die Frage nach
einer Friedenstruppe, wie sie UNO-Generalsekretär Kofi Annan im
aktuellen Konflikt zwischen Israel und dem Libanon vorgeschlagen
hat, derzeit noch nicht entscheidungsreif sei: "Im Prinzip hat
Österreich gute Erfahrungen mit Friedensmissionen im Rahmen der UNO
gemacht. Aber das setzt voraus, dass alle Beteiligten das wollen,
dass vorher schon Waffenruhe herrscht und dass in der UNO Konsens
über die Mission besteht. Im aktuellen Fall herrscht noch keine
Situation, dass man Ja oder Nein zu diesem Vorschlag sagen kann". (APA)