Foto: Kino unter Sternen
Wien - Die Veranstalter klopfen auf Holz, wenn sie von einer "optimalen Saison" im heurigen Kinosommer sprechen. Die Mischung aus strahlendem Sonnenschein tagsüber, lauen Abenden und höchst unterschiedlichem Programm beschert "Kino unter Sternen" und Co. eine höchst erfolgreiche Zwischenbilanz. Nach dem verregneten Sommer 2005 wurden in den vergangenen Wochen Rekordzuströme auf Wiens Open-Air-Leinwände verzeichnet.

Es ist der "Mix aus Hochkultur, hervorragender Gastronomie und vor allem der Aktualität der Filme", mit dem sich Barbara Schwarzinger vom Stadt Wien Marketing Service den bisherigen Erfolg des Film Festivals am Wiener Rathausplatz erklärt. Habe man zur Halbzeit im Jahr 2005 lediglich 210.000 Zuschauer gezählt, hoffe man durch das günstige Wetter heuer auf mehr als 300.000 Besucher, die allein im Juli dem Klassik-Kino frönen.

Das Ziel, einen "niederschwelligen Zugang zu Hochkultur" zu schaffen, sei durch den Gratis-Eintritt gewährleistet. Eine in Auftrag gegebene Studie zeigt auch, dass rund 45 Prozent aller Besucher aus Wien stammen, weitere 14 Prozent kommen aus den Bundesländern, wie Schwarzinger der APA mitteilte. 41 Prozent der Zuseher sind aus dem Ausland. Ein Anliegen sei es, Menschen, die sich sonst nicht für Konzertmitschnitte oder Opernübertragungen interessieren, durch den kostenlosen Zugang möglicherweise für weitere Veranstaltungen gewinnen, heißt es von Seiten des Wien Marketing Service.

80-prozentige Auslastung für "Kino unter Sternen"

Dass Eintrittsgeleder jedoch kein Hindernis sind, zeigt die Zwischenbilanz des "Kino unter Sternen", das noch bis zum 20. August läuft. Organisator Ralph Wieser freut sich über eine 80-prozentige Auslastung. Im Vergleich: Im Sommer 2005 habe man bis zur selben Zeit lediglich 28 Prozent erreicht, was Wieser auf den verregneten Juli zurückführt. Allgemein liege man im zehnten Jahr des Bestehens rund zehn Prozent über dem langjährigen Schnitt. 12.000 Kino-Begeisterte strömten bisher auf das neue Areal im Augarten.

Eine Konkurrenz sieht man zum eben zu Ende gegangenen Filmfest im Prater, das mit freiem Eintritt zu Horror-Klassikern lockte, nicht. "Die sprechen andere Publikumssegmente an", hieß es von Seiten des "Kino unter Sternen"-Teams. Filmarchiv-Geschäftsführer Ernst Kieninger freut sich über den Erfolg seines Festivals, das über 20.000 Besucher in den Prater lockte: "Ich sehe das als Signal für den Aufbruch im Prater, Ziel ist es, mehr Kulturpublikum in diese Gegend zu bringen."

Neben dem hervorragenden Wetter sieht Kieninger auch das Gastronomieangebot rund um das Open-Air-Kino als Erfolgsfaktor. Diese Kombination habe sehr zu einer gewissen Popkonzert-Stimmung beigetragen, über die 500 bereitgestellten Stühle hinaus tummelten sich bis zu 500 Menschen auf dem restlichen Areal. Eine Fortsetzung im kommenden Sommer ist geplant. (APA)