Mödlhammer meint, dass sich der Aufgabenbereich der Bürgermeister deutlich gewandelt hat. War er früher noch ein Repräsentant der Gemeinde, so häufen sich jetzt seine Aufgaben: er ist einerseits ein Manager, der verantwortlich gemacht wird für den Erfolg seiner Gemeinde, andererseits der "Beichtvater" der Gemeinde, der für alle politischen Fragen zur Verfügung stehen muss – egal, ob diese nun in seinem Kompetenzbereich liegen oder nicht.
Um herauszufinden, wo das geringe Interesse für das Amt seine Ursache hat und wie man dem Trend entgegen steuern kann, gab Mödlhammer eine Studie in Auftrag, bei der 910 österreichische Bürgermeister befragt wurden.
Wo sind die Bürgermeister?
Das Bild der österreichischen Bürgermeister ist recht einheitlich: 96 Prozent sind männlich, 90 Prozent verheiratet, 78 Prozent über 45 Jahre alt und 59 Prozent haben Unterhaltspflichten für Kinder.
Die Einkommen der Bürgermeister variieren anhängig von der Größe der Gemeinden. Im Schnitt verdienen die Bürgermeister 1392 Euro pro Monat – angesichts der Lebenssituation, in der sich die meisten Befragten befinden ein recht niedriger Wert. Studienautor Wolfgang Mazal: "Dieses Einkommen ist vergleichbar mit dem einer 25jährigen Assistentin."
Zwar üben die meisten Bürgermeister ihr Amt nur als Nebenberuf aus, allerdings ist der zeitliche Aufwand nicht zu vernachlässigen: Durchschnittlich werden pro Woche knapp 33 Stunden investiert, in Vorarlberg sind es fast 48 Stunden.
Keine soziale Absicherung