Bagdad - Die US-Armee hat ihre Ermittlungen gegen
einen Soldaten wegen Totschlags in der irakischen Stadt Ramadi
eingestellt. Der 21-Jährige Todesschütze habe Grund zu der Annahme
gehabt, dass sein Opfer bewaffnet gewesen sei, erklärte ein
US-Militärsprecher am Samstag. Dem Soldaten war vorgeworfen worden,
einen unbewaffneten Mann bei einer Razzia in der Rebellenhochburg
Ramadi im Februar erschossen zu habe. Danach soll er gemeinsam mit
Kameraden versucht haben, die Tat zu vertuschen.
Keine Verschwörung
Die Militärermittler ließen zudem den Vorwurf der Verschwörung zur
Behinderung der Justiz gegen den Soldaten fallen. Es habe nicht
nachgewiesen werden können, dass der Soldat gewusst habe, dass ein
Sturmgewehr neben der Leiche drapiert worden sei. Mit dem
nachträglichen Hinlegen der Waffe sollte anscheinend die Erschießung
des Mannes gerechtfertigt werden. Wegen des mutmaßlichen
Vertuschungsversuchs wird gegen einen weiteren US-Soldaten ermittelt.
US-Militärs sehen sich derzeit mit mehreren Vorwürfen
konfrontiert, im Irak unbewaffnete Zivilisten umgebracht zu haben. So
sollen Soldaten im vergangenen Jahr in der Stadt Haditha ein Massaker
an 24 Zivilisten verübt haben. Die irakische Regierung hatte eine
Kultur der Straflosigkeit unter US-Militärs beklagt. (APA/Reuters)