An den US-Börsen dreht sich derzeit alles um die Frage nach weiteren Zinsanhebungen (zuletzt hohe Kerninflationsdaten versus kalmierende Worte des Fed-Chefs) sowie um die laufende Berichtssaison. Letztere begann zwar mit schlechten Vorzeichen insbesondere durch schwache Zahlen und/oder Ausblicke der Technologiekonzerne bzw. teils auch von Industrieunternehmen. In anderen Sektoren sah es zuletzt hingegen schon deutlich besser aus, weshalb nach 148 berichtenden S&P 500-Unternehmen der Anteil an positiven Überraschungen aktuell bei rund 66 % liegt.

Im momentanen geopolitischen Umfeld sowie aufgrund der nachlassenden US-Konjunkturdynamik fürchten wir jedoch für die kommenden Quartale Gewinnrevisionen nach unten. Wir setzen daher kurzfristig auf tiefere Indexniveaus, um diese in der Folge zum Aufbau von Positionen zu nutzen.

Europa

Die europäische Berichtssaison wurde in der vergangenen Woche mit einigen Indexschwergewichten eröffnet. Die ersten Zahlen zum zweiten Quartal geben dabei vor allem im IT-Sektor ein erneut gemischtes Bild. Von den guten Ergebnissen der beiden großen Schweizer Pharmaunternehmen konnte die gesamte Branche profitieren. Wir gehen davon aus, dass auch die Ergebnisse der beiden großen britischen Pharma-Unternehmen für eine gute Stimmung sorgen werden.

Wir erwarten in den kommenden Wochen jedoch einzelne Belastungsfaktoren, so dass wir unsere "Halten"-Empfehlung beibehalten.

Japan

In Japan startet die Berichtssaison mit den großen Brokerhäusern. Alles in allem sollten die japanischen Unternehmen die Erwartungen großteils erfüllen können. Zwar wird eine US-Konjunkturverlangsamung auch hier Spuren hinterlassen, diese sollten allerdings temporärer Natur sein. Im weiteren Verlauf des Quartals sollten sich letztendlich die positiven Fundamentalfaktoren durchsetzen.