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Fortunato Deperos "Costume-cifrato" aus dem Jahr 1929.

Foto: APA/MART / TRENTO e ROVERETO
Salzburg - Der zweite Teil der Ausstellungs-Trilogie "Les grands Spectacles" im Salzburger Museum der Moderne (MdM) beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen bildender Kunst und der Bühne. Die Schau wird am 22. Juli eröffnet und ist bis 8. Oktober zu sehen. Das Museum versucht, die wesentlichen stilistischen Entwicklungen der Bühnenkunst mit Entwürfen der russischen Avantgarde, über das politische Theater, das Totaltheater von Walter Gropius bis herauf zu aktuellen Bühnenbilder der Salzburger Festspiele nachzuzeichnen.

Bühnenbild neu

Adolphe Appia und Edward Gordon Craig waren die ersten, die das traditionelle Bühnenbild zertrümmerten und visuelle Ideen für das Theater abstrahierten. Nach den von Architektur beeinflussten Bühnenbildern des Totaltheaters, zeigt das MdM die Raumbühnen von Friedrich Kessler, die auf ein neues Verhältnis von Bühne und Zuschauer hinweisen. Auch die Bauhausbühnen- und Kostümbilder sind durch Arbeiten von Oskar Schlemmer und Xanti Schawinsky vertreten.

Dazu kommt ein ausführlicher Ausstellungsteil mit Bühnenbildern und Kostümentwürfen von Künstlern, die für die Salzburger Festspiele gearbeitet haben, darunter zum Teil noch nicht gezeigte Entwürfe von Oskar Kokoschka sowie Arbeiten von Karel Appel, Fritz Wotruba, Jörg Immendorff, Robert Longo oder Jean Tinguely.

"Hodenpark" von Schlingensief

George Grosz, Fortunato Depero, Aleksandra Exter, Günter Brus oder Adolf Luther sind weitere, für die Geschichte des Bühnenbilds sowie für die Ausstellung in Salzburg bedeutende Künstler. Im Vorjahr stand die "Spectacles-Trilogie" unter dem Motto Massenkultur, für 2007 hat Museums-Direktor Toni Stooss das Thema "Kunst und Musik" angekündigt.

Auch Christoph Schlingensief hat seinen Beitrag zu "Les grands Spectacles II" beigesteuert, sein "Chickenballs. Der Hodenpark" ist ein Teil seiner animatografischen Installations-Reihe und wird erst am 29. Juli eröffnet, weil Schlingensief aktuelle Filmaufnahmen in seine "lebende Weltmaschine" einarbeiten will. Fast zeitgleich zur großen Sommerausstellung präsentiert das MdM eine Personale von William Kentridge. Der Künstler stellt darin seine Sicht auf die von Apartheid geprägte südafrikanische Gesellschaft sowie der kolonialen Gesellschaften seines Kontinents dar. (APA)