Die FPÖ, die nach tagelangem Protest nun doch an den TV-Konfrontationen im ORF teilnehmen darf, jubelt: "Ein Sieg der Gerechtigkeit" kommentierte Generalsekretär Harald Vilimsky die "Nun-Doch-Entscheidung" des Senders, der damit dem "breiten öffentlichen Druck" nachgebe. In den Enthusiasmus der Blauen mischte sich aber auch gleich die Frage: "Wie wird nun die Teilnahme des BZÖ an den großen TV-Duellen gerechtfertigt?"

BZÖ: "Erneuerungsbedarf bei ORF-Führung"

Das verärgerte BZÖ meldete sich per Aussendung zu Wort und sprach von einer "neuerlichen Blamage" für die aktuelle ORF-Führung: "Offensichtlich ist eine chaotische ORF-Führungsmannschaft nicht einmal in der Lage, mediengesetzkonforme Kandidatendiskussionen zu organisieren." Uwe Scheuch sagte im Gespräch mit der APA: Das BZÖ sieht bei der ORF-Führung "Erneuerungsbedarf".

"Lindner und Mück nicht in Stein gemeißelt"

"Ich habe schon immer gesagt, dass ORF-Chefin Monika Lindner und Chefredakteur Werner Mück nicht in Stein gemeißelt sind.", ließ Scheuch wissen. "Liegt das vielleicht an der Sommerhitze, dass man an der ORF-Spitze nicht weiß, was man tut?", fragte Scheuch und fügte hinzu, dass das Bild, das die Führungsmannschaft des ORF abgebe, alles andere als optimal sei.

Konsequenz für die Generaldirektor-Wahl

Welche Konsequenz das für die Wahl des ORF-Generaldirektors am 17. August und die Entscheidung der BZÖ-Stiftungsräte habe, müsse "man sich noch anschaun", so Scheuch. "Wir werden uns die Alternativen und deren Programm genau ansehen." Das BZÖ ist mit fünf Personen im insgesamt 35-köpfigen ORF-Stiftungsrat vertreten.

"Wo Bartl den Most herholt"

Insgesamt hielt Scheuch allerdings fest, dass er die Einladung der FPÖ zu den Wahlkonfrontationen als solche begrüße. So könne BZÖ-Spitzenkandidat Peter Westenthaler einmal mehr klar machen, wer wirklich die Interessen der freiheitlichen Wähler vertritt. "Westenthaler wird bei der Diskussion Strache zeigen, wo der Bartl den Most herholt", erklärte Scheuch kampfeslustig. (APA)