Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/Energie Steiermark
Graz - Ein möglicher Einstieg der Verbundgesellschaft bei der Energie Steiermark AG (EStAG) wird immer konkreter. Die Electricité de France (EdF) könnte ihre 25 Prozent plus eine Aktie schon bald abgeben. Am Donnerstag waren Vertreter des französischen Aktionärs in Graz gewesen, die laut "Kleine Zeitung" definitiv erklärt haben sollen, dass man sich aus der steirischen Beteiligung zurückziehen wolle. Vom Büro des Vertreters des Mehrheitseigentümers Land Steiermark, LH Franz Voves, wurde am Freitag bestätigt, dass EStAG-Aufsichtsratschef Peter Schachner-Blazizek mit dem Verbund Verhandlungen führen solle.

Verbindliches Angebot

Laut der Zeitung soll Marc Boudier, Vertreter des Minderheitsaktionärs EdF den Rückzug der Franzosen aus der EStAG-Beteiligung erklärt haben, die 1998 eingegangen worden war. Boudier zu Folge liege vom Verbund ein verbindliches Angebot vor. Dies wurde vom Büro Voves nicht bestätigt, der Landeshauptmann hatte aber stets erklärt, dass er mit den Franzosen Gespräche führe, um festzustellen, ob und zu welchen Bedingungen sich die EdF von ihrer steirischen Beteiligung trennen wolle. Es gehe um das Ziel einer Besserstellung der steirischen Stromkunden, so Voves. Da die Wasserkraftwerke der EStAG vor einigen Jahren in die Austrian Hydro Power (AHP) des Verbunds eingebracht wurden, hat die EStAG keine eigenen Stromerzeugung mehr und muss Energie zukaufen. Der damalige Deal wird heute in der Steiermark allgemein als Fehlentscheidung angesehen.

Erste Gespräche Ende Juli

Jedenfalls seien die Aufsichtsratschefs Peter Schachner und Josef Binder beauftragt, mit dem Verbund zu verhandeln. Ende Juli könnte es eine erste Gesprächsrunde in Graz geben, den Termin 27. Juli wollte man im Büro Voves nicht bestätigen. Seitens der ÖVP ist man mit der eventuellen Hereinnahme der Verbundgesellschaft nicht unbedingt glücklich. LHStv. Hermann Schützenhöfer hatte schon vor dem Sommer des öfteren nach den Sitzungen der Landesregierung gefordert, dass Eigentümervertreter Voves eine Strategie vorlegen solle.

Die große Sorge sind die so genannten Südpol-Verträge, mit denen die Wasserkraft von der EStAG-Stromtochter Steweag-Steg (SSG) in die AHP eingebracht wurde. Hier müsste korrigierend eingegriffen werden, damit die EStAG wieder selbst zum Stromerzeuger werden könne und nicht vom Verbund abhängig sei. Im Raum stand in den vergangenen Monaten auch die Variante, dass die EStAG die Anteile der EdF zurück kaufen könnte - das vertragliche Recht dazu besteht. (APA)