Wien - Rund 250 Menschen haben am Donnerstagabend auf dem
Judenplatz in der Wiener Innenstadt an einer Solidaritätskundgebung
für Israel und seine Militäroffensive im Libanon teilgenommen. Die
Initiatoren, unter ihnen die Israelitische Kultusgemeinde (IKG),
forderten die Entwaffnung der radikal-islamischen Gruppen Hamas und
Hisbollah und eine Freilassung der entführten israelischen Soldaten.
"Laissez faire"
Der libanesischen Regierung wurde in einer Aussendung "laissez
faire" gegenüber den Aktionen der schiitischen Hisbollah-Miliz
vorgeworfen, die vom Südlibanon aus nordisraelisches Gebiet mit
Raketen beschossen hat. Beirut sei der Verpflichtung zum Schutz der
Genze nie nachgekommen. Israel habe sich nun "in legitimer
Verteidigung seines Territoriums und seiner Bürger zur Wehr gesetzt".
Die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten wurden aufgefordert,
bei der Regierung in Beirut deren "internationale Verpflichtungen
einzumahnen und durchzusetzen".
Druck auf den Iran gefordert
Der Präsident der IKG, Ariel Muzicant, hatte Donnerstagvormittag
an Österreich und die EU-Staaten appelliert, Druck auf den Iran
auszuüben, damit die schwer bewaffnete pro-iranische Hisbollah-Miliz
endlich entwaffnet werden könne. Im Libanon gehe es nicht mehr um
eine Frage des israelisch-palästinensischen Konflikts, sondern um den
Versuch einer radikalen islamischen Minderheit, die Führungsrolle in
der moslemischen Welt an sich zu reißen, warnte Muzicant in einer
Pressekonferenz. (APA)