Vorurteile abbauen, einander kennenlernen, der Gesellschaft zeigen, was für eine kulturelle Vielfalt Afrika zu bieten hat, das will Medhat Abdelati, Veranstalter der Afrika Tage Wien, erreichen. Von 28.7. bis 6.8. werden rund 1000 Mitwirkende afrikanisches Flair auf dem Boden der Donauinsel verbreiten. Nach München ist Wien nun die zweite Stadt, in der das Festival zum zweiten Mal über die Bühne gehen wird. Letztes Jahr erfreute man sich an einer Besucheranzahl von etwa 30.000 Menschen. Heuer werden 50.000 Gäste erwartet.

Man will der hier lebenden Bevölkerung zeigen, dass Afrika nicht jener geschichtslose Kontinent ist, als der er oft bezeichnet wird, dass Afrika nicht nur reagieren, sondern auch agieren kann, in politischer, kultureller sowie auch in historischer Hinsicht, so Erwin Ebermann (Institut für Afrikanistik Universität Wien). Der mit an die 800 Millionen Menschen bevölkerte Kontinent wird oft "als ein undifferenziertes Ganzes betrachtet, vor allem auch, weil die Menschen viel zu wenig über Afrika wissen", so Ebermann.

Die Afrika Tage warten mit Live-Musik, Tanz-, Trommel- und Kinderworkshops ebenso wie mit Gastronomie auf. "Mit künstlerischen Mitteln Barrieren brechen" ist das Ziel des aus Eigenmitteln finanzierten Festivals, das auch österreichische Musiker zur Mitwirkung eingeladen hat. Für Afrika-Freunde und jene, die es noch werden wollen. (Nicole Stern/DER STANDARD-Printausgabe, 21.07.2006)